OFF TOPIC: Als Einleitung zu meinem nächstem Post über unsere Abmeldung in Deutschland, unseren Umzug nach Indonesien, denke ich das es Sinn macht, mein Leben ein wenig zu verstehen.

Vor ein paar Tagen bin ich 54 Jahre alt geworden und habe in einem Anfall von Sentimentalität einmal auf mein Leben zurückgeblickt und mich gefragt:

„Bist du zufrieden mit dem was du erreicht hast“ ?

Mein familiärer Background

Ich bin ein Scheidungskind das mit seinen Geschwistern und einer Mutter aufgewachsen ist, der Männer und Alkohol immer wichtiger als Ihre Kinder waren.

Meine Mutter und meine Schwestern sind seit dem ich denken kann große Fans des Bürgergelds (vormals Hartz 4) und Vertreter der „Warum soll ich arbeiten wenn ich auch so klarkomme“ Fraktion. Ich hatte das Glück, das ich während meiner Kindheit oft bei meiner Tante und Onkel war, die beide gute Jobs hatten, 2-3 mal pro Jahr in Urlaub flogen und denen es einfach sehr gut ging. Diesem positiven Beispiel und Einfluss habe ich es zu verdanken, dass es für mich schon in relativ jungen Jahren klar war, das ich genauso ein Leben haben möchte.  

Meine Ausbildung

Die Realschule habe ich mit einem Notendurchschnitt mehr schlecht als recht abgeschlossen und dann meine Ausbildung als „Industriemechaniker“ abgeschlossen. Neben der Ausbildung habe ich  dreimal die Woche in einer Diskothek als Barkeeper gearbeitet um mir so meine erste eigene Wohnung mit 18 Jahren erlauben zu könne; ich wollte einfach nur weg von meiner Familie.

Mein beruflicher Background

Nach der Ausbildung und während meiner 3,5 jährigen Weiterbildung zum Industriemeister und Ausbilder habe ich als Industriemechaniker in einer Gesenkschmiede gearbeitet, was ich rückblickend als Knochenjob beschreiben würde. Nach dem Abschluss meiner Weiterbildung habe ich mich dann auf eine Stelle als „Servicetechniker Medizintechnik im Außendienst“ bei einem US Unternehmen beworben und den Job und das Arbeitsklima wirklich genossen.

Ich kam viel in der Welt herum, lernte interessante Menschen und Kulturen kennen mit dem kleinem Nachteil das ich kaum noch so etwas wie ein Privatleben hatte, dafür jedoch ein volles Bankkonto. Ich habe dann im Schnitt alle 3-5 Jahre meinen Arbeitgeber gewechselt und mich so langsam aber kontinuierlich vom Teamleader, zum Manager, Director und schlussendlich zum „VP Operations“ im medizintechnischem Bereich hochgearbeitet.

Amerikanische Arbeitgeber

Seit meinem 25.ten Lebensjahr arbeite ich ausschließlich bei amerikanischen Unternehmen und Startups im Medizintechnik Bereich. Meine berufliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass es in vielen amerikanischen Unternehmen und Startups im Vergleich zu deutschen Unternehmen deutlich einfacher ist, sich durch Leistung, Self-Learning und Spezialisierung hoch zu arbeiten und die Gehälter so ganz nebenbei deutlich über denen deutscher Unternehmen liegen.

Persönliche Ziele

Nach meiner Ausbildung  war es mein Ziel, mit 40 nicht mehr im Schichtdienst zu arbeiten und mit öligen Händen unter Maschinen zu liegen und diese zu reparieren.

Nachdem ich diese Ziel deutlich früher erreicht hatte, habe ich als neues Ziel gesetzt Manager zu werden und 100k zu verdienen, das ich dort „ende“ wo ich heute bin, hätte ich mir niemals erträumt.

Familie

Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter und meinen Geschwistern komplett abgebrochen weil ich persönlich nicht mit ihren Lebenseinstellungen klar gekommen bin. Rückblickend war dies die absolut richtige Entscheidung.

Meine erste Ehe mit meiner „deutschen Jugendliebe“ hat 10 Jahre gehalten und wurde dann geschieden, weil sie meinte, dass es sich mit meinem Geld und anderen Männern auch sehr gut leben lässt. Dank Gütertrennung bin ich aus dieser Ehe glimpflich herausgekommen.

Thailand

Nach der Scheidung von meiner ersten Frau, waren alle meine Zukunftspläne hinfällig und ich  war ich am Boden zerstört. Das habe ich dann durch extreme, teilweise mehrmonatige Aufenthalte in Thailand von 2011 bis 2013 mit deutlich Zuviel Parties und bis dato unbekannten, pulvrigen Substanzen kompensiert. Hier lernte ich dann eine meiner heutigen Geschäftspartnerinnen, Suki kennen und habe mit Ihr gemeinsam meine erste Beerbar eröffnet.

Die wichtigste Person in meinem Leben

Anfang 2014 lernte ich während einer exzessiven Trinktour in Bangkok meine Indonesische Frau kennen. Sie kam aus Hongkong und machte Urlaub in Bangkok wo ich Ihr versehentlich in angetrunkenem Zustand einen Mai Thai über ihr Kleid kippte.

Wir kamen ins Gespräch, lernten uns über Monate kennen und mein Leben nahm wieder normale Züge an. Anfang 2016 haben wir nach endlosen Problemen mit der deutschen Bürokratie dann endlich in Deutschland geheiratet.   

Ohne meine Frau würde ich heute nicht hier sitzen, diesen Post schreiben oder meinen Job haben.

Immobilien und Beerbars

Durch die Heirat mit meiner Frau habe ich Indonesien kennengelernt und mich in das Land verliebt. Es entschleunigt und beruhigt mich, ich bin ein Teil Ihrer Familie, fühle mich dort sicher und genieße aufgrund meines Einkommens einen hohen Lebensstandard.

Meine Frau besaß bereits ein paar Immobilien und Land in Indonesien und so hat es nicht lange gedauert, bis wir gemeinsam unsere erste Pool Villa zur Vermietung auf Bali gebaut haben gefolgt von einer weiteren die wir selbst nutzen. Step by Step haben wir dann ein Haus auf Java gebaut, das wir ebenfalls selbst nutzen. Nachdem meine erste Beerbar mit Suki in Pattaya sehr erfolgreich lief, habe ich 2023 eine weitere Beerbar in Bangkok eröffnet.

Was wäre wenn ich Morgen sterbe ?

Da meine Frau für unsere Beziehung Ihr Heimatland, Ihre Familie, Ihre erwachsenen Kinder zurückgelassen hat und die wichtigste Person in meinem Leben ist,  war es für mich klar dass Sie in dem Fall das ich sterbe, ein unabhängiges Leben ohne finanzielle Sorgen haben soll. Demzufolge wurde meine Familie enterbt, meine Frau Alleinerbe und für den Fall das sie verstirbt, erben Ihre Kinder, die mich inzwischen Dad nennen und mich entsprechend respektieren alles.

Finanzen

Mein Job, unsere Immobilien in Indonesien, die zwei Beerbars in Thailand sowie bestehende finanzielle Rücklagen ermöglichen es uns ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen sowie die Möglichkeit jederzeit, auch ohne festen Job, klar zu kommen.

Einen tieferen Einblick und was am Ende wirklich übrig bleibt bekommt Ihr im nächsten Post in dem es um Finanzen, Steuern und unsere Erfahrungen drei Monate nach der Abmeldung in Deutschland geht.

Bin ich zufrieden mit dem was ich erreicht habe

Aus finanziellen Sicht habe ich deutlich mehr erreicht als ich mir je erträumt hätte.  

Aus persönlicher Perspektive habe ich die für mich beste Frau der Welt gefunden und geheiratet,  wurde von Ihrer Familie mit offenen Armen willkommen geheißen, was mir persönlich sehr wichtig ist, da ich nie eine wirkliche Familie gehabt habe.

Es gibt jedoch eines das ich vermisse und das ist es eigene Kinder zu haben; da hat das Schicksal anscheinend einen anderen Plan gehabt und heute bin dafür einfach zu alt ☹

Abschließende Worte

Fangt frühzeitig an Euch etwas aufzubauen, sei es finanzielle Rücklagen, Immobilien oder sonstiges denn es wird der Zeitpunkt kommen an dem Ihr froh seid diese zu haben. Vergesst aber nicht auch zu leben, Geld ist nicht alles und die Zeit läuft schneller als man es in jungen Jahren glaubt und bevor man sich versieht ist es für manches einfach zu spät.

Wenn Ihr Kinder habt, geht respektvoll mit diesen um, bereitet sie auf das Leben vor, teilt Eure Liebe, Euer Wissen und Eure Erfahrungen mit Ihnen und seid ihr bester Freund.

Danke für die Zeit diesen Post zu lesen, ich weiß das dies nicht FB ist weshalb ich Euch vorab gefragt hatte ob Interesse an diesem und dem nächstem Post besteht.