Profilbild
An sich schöne Darstellung, die laut meinen Erfahrungen (bis Ende März diesen Jahres) leider ganz anders aussieht.

Ich hab meine Ausbildung bei der Voba gemacht (an sich kann ich die Ausbildung allgemein sehr empfehlen)
War dann nach der Ausbildung im Privatebanking bei der voba und nach einem AG Wechsel bei einer Sparkasse im oberen Kundensegment (bis 500k Volumen) tätig.

Gehalt: ca 3700€ mit 5 Jahren Berufserfahrung (das war soweit echt ok)

Aber: Vertriebsziele waren 100% Provisionsorientiert. Eine gegebene Summe an Erträgen war zu erreichen (für den Bestand um einiges zu hoch). Diese wurden dann von einem auf das nächste Jahr mal eben nebenbei um 30-50% erhöht.

Mein Werkzeugkasten war breit gefächert: Dekafonds, Fremdfonds (z.B. Flossbach v Storch), ETFs der Deka.

An sich hatte ich gute Produkte zur Verfügung (und ja auch die Deka hat sie teilweise wirklich gutes zu bieten) aber wann befindet sich immer wieder in der Zwickmühle: Zielerreichung vs. Optimum für den Kunden.

Es macht eben einen Unterschied auf der Zielkarte, ob man einen Flossbach für 5% anbietet oder einen ähnlichen Deka-Mischfonds mit 2% Ausgabeaufschlag.

An sich eine tolle Tätigkeit, aber der Interessenskonflikt und schon hohe Provisiondruck war für mich persönlich der Sargnadel für die Tätigkeit. Jetzt bin ich in einer ganz anderen Branche tätig und seit dem einiges entspannter…
Profilbild
@DirtyWhiteBanker Danke für diese gegenteilige Darstellung. Das überrascht mich wirklich sehr und ich bin froh, dass ich mehrfach angemerkt habe, dass es sich um meine persönliche Erfahrung handelt und diese nicht allgemein gültig ist.
Ich hätte nicht gedacht, dass es bei Sparkassen heutzutage noch so viel Druck gibt. Krass.
Gut, dein Beitrag bezieht sich auf Vermögensmanagement, wenn ich das richtig verstehe. Ist natürlich theoretisch möglich, dass das im Filialbereich anders aussieht. Aber dennoch ist das doch erschreckend.
Profilbild
@DividendenWaschbaer
Weiß nicht, ob die Bezeichnungen von Sparkasse zu Sparkasse stark variieren, vom Kompetenz-Niveau war es A-Segment bzw zum Teil auch Private Banking. War da Vermögensberater für Firmenkunden.

Ich befürchte, in anderen Bereichen sah das sehr ähnlich aus, waren dann halt andere Produkte (in Filialen zb Restkreditversicherungen mit Ziel-Erhöhung um fast 100%).

Ganz besonders unglücklich Empfang ich Entwicklungen im Baufinanzierungsbereich: hier gab es immer mehr „Einflussnahme“ Endfällige Baufinanzierungen mit Versicherungspolicen als Tilgung zu verknüpfen die mit Aktienfonds bzw. ETFs unterlegt waren. Das kann gut gehen , bei vielen Kunden aber auch stark in die Hose gehen. Und das waren nicht unbedingt erfahrene Kunden wenn es um Aktien bzw Wertpapiere geht.


Meiner Meinung nach haben diese Entwicklungen viel mit Ineffizienzen in der Sparkasse zu tun, gepaart mit Großbank-Attituden im Führungskreis.
1