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Bei der emissionsfreien Mobilität wird vermehrt auf flüssigen Wasserstoff gesetzt. Deshalb sehe ich keinen Bedarf an Druckbehältern.
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@Pezi dann hast du leider keine Ahnung von der Thematik. Flüssiger Wasserstoff erfordert einen hohen Energiebedarf beim Kühlen.

Es ist aus mehreren Gründen unsinnig zu glauben, dass Wasserstoff zukünftig primär flüssig und ohne Druckbehälter auskommen wird:

## Herausforderungen der Flüssigwasserstoff-Speicherung

1. **Extrem niedrige Temperaturen**: Flüssiger Wasserstoff erfordert eine Temperatur von -253°C, was eine enorme technische Herausforderung darstellt[2][5]. Die Aufrechterhaltung dieser Temperatur ist energieintensiv und kostspielig.

2. **Hoher Energieaufwand**: Die Verflüssigung von Wasserstoff verbraucht bis zu 30% seines Energiegehalts, was die Gesamteffizienz deutlich reduziert[5].

3. **Verdampfungsverluste**: Trotz bester Isolierung erwärmt sich flüssiger Wasserstoff langsam und verdampft (Boil-off), was zu Verlusten führt[6].

4. **Komplexe Infrastruktur**: Für die Handhabung von flüssigem Wasserstoff sind spezielle, gut isolierte Kryotanks und eine aufwendige Infrastruktur erforderlich[5].

## Vorteile der Druckgasspeicherung

1. **Praktikabilität**: Die Speicherung von komprimiertem Wasserstoffgas ist technisch einfacher zu realisieren und erfordert weniger spezielle Ausrüstung[4].

2. **Schnellere Betankung**: Druckgassysteme ermöglichen eine schnellere Betankung von Fahrzeugen, was für den Alltagsgebrauch wichtig ist[5].

3. **Geringerer Platzbedarf**: Druckgasspeicher benötigen weniger Platz als kryogene Systeme, was besonders für mobile Anwendungen von Vorteil ist[5].

4. **Höhere Flexibilität**: Druckgasspeicher können leichter an verschiedene Anwendungen und Größenordnungen angepasst werden[4].

## Technologische Entwicklungen

Die Forschung konzentriert sich auf die Verbesserung von Druckbehältern, insbesondere auf leichte Verbundwerkstoffe wie Kohlefaser, die hohe Drücke aushalten können[2][4]. Diese Entwicklungen machen die Druckgasspeicherung zunehmend effizienter und sicherer.

## Schlussfolgerung

Obwohl die Flüssigwasserstoff-Speicherung für bestimmte Anwendungen, wie den Transport sehr großer Mengen über weite Strecken, Vorteile haben kann, ist es unwahrscheinlich, dass sie die Druckgasspeicherung in den meisten Anwendungen ersetzen wird. Die technischen Herausforderungen, der hohe Energieaufwand und die Infrastrukturanforderungen der Flüssigwasserstoff-Speicherung machen die Druckgasspeicherung für viele Anwendungen, insbesondere im Mobilitätssektor und bei dezentralen Energiesystemen, zur praktikableren und effizienteren Lösung[2][4][5].

Quellen
[1] image.jpg https://pplx-res.cloudinary.com/image/upload/v1727693667/user_uploads/fmgfumzgv/image.jpg
[2] Wasserstoff speichern: Druckbehälter, Tanks und Kavernen https://www.tuev-hessen.de/1690/wasserstoff-speichern-druckbehaelter-tanks-und-kavernen/
[3] Herausforderungen bei Transport und Speicherung von Wasserstoff https://blackout-news.de/aktuelles/herausforderungen-bei-transport-und-speicherung-von-wasserstoff-welche-loesungen-gibt-es/
[4] Wasserstoff speichern: Innovative Technologien und ihre Chancen https://info.atlascopco-kompressoren.de/blog/wasserstoff-speichern-innovative-technologien-und-ihre-chancen
[5] Warum unter hohem Druck gespeichertes Gas besser ist ... - NPROXX https://www.nproxx.com/de/warum-unter-hohem-druck-gespeichertes-gas-besser-ist-als-fluessigwasserstoff/
[6] Wasserstoff-Druckbehälter und andere Speicher. - TUV Rheinland https://www.tuv.com/landingpage/de/hydrogen-technology/main-navigation/speicherung/
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@Khlmysee sag das bitte nicht meinem Chef, ich verdiene ja meinen Unterhalt damit 😏
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@Pezi sage ich auch gerne deinem Chef. Ich vermute, dass du auf einen anderen Sektor guckst… ungeachtet dessen hat Hexagon Purus auch Flüssiggwasserstoff (Cryoshelter) und Batteriespeicher Anwendungen.
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@Khlmysee wie oben geschrieben. Bei mobilen Systemen wird flüssiger Wasserstoff kommen, grade im Schwerlastverkehr…

Liegt zum größten Teil an der Betankung. Bei einem Druckbehälterfahrzeug, ist die Zapfsäule nach der Betankung 20-30 Minuten nicht mehr nutzbar. Die Betankungszeit ist der größte Vorteil gegenüber den Batterieelektrischen Antrieben. Deshalb wird man auf flüssigen Wasserstoff gehen.

https://www.daimlertruck.com/newsroom/pressemitteilung/sicher-schnell-und-einfach-daimler-truck-und-linde-setzen-mit-slh2-technologie-neuen-standard-fuer-fluessigwasserstoff-betankung-52581266
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@Pezi das lohnt sich doch nur bei Fernverkehr und nicht bei Kurzstrecke. Es gibt genug Szenarien/ Anwendungsbereiche wo es nicht ohne Druckbehälter gehen wird. Ich glaube du denkst zu einspurig. Die Technik an sich klingt vielversprechend. Das gebe ich gut und gerne zu. 😊
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@Khlmysee klar wird es Druckbehälter brauchen, denke aber nicht, dass es so viele werden, wie du dir erhoffst.
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@Pezi du guckst halt lediglich auf den Mobilitätssektor und auch hier nur auf einen Teilbereich (es gibt unheimlichen Bedarf im Nahverkehr) und es gibt wesentlich mehr Bereiche.
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@Khlmysee jein. Zum einen wird es nur im Mobilitätssektor die gewünschten Stückzahlen und die damit verbundenen Gewinne geben und zum anderen wird es meiner Meinung nach keine 2 verschiedenen Tankmöglichkeiten geben. Somit müsste auch der Nahverkehr flüssig tanken (wobei ich im Nahverkehr eh von Batterieelektrischen Fahrzeugen ausgehe).
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@Pezi sehe ich anders. Begründungen gab es genug. Jede der aufgeführten Technologien wird ihre Daseinsberechtigung haben.

Hexagon Purus macht ja auch nicht nur Wasserstoffdruckbehälter. Hierfür müsste man sich aber etwas intensiver mit der Firma beschäftigen. 😉
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@Khlmysee das spreche ich auch nicht ab. Aber warum sollte man dort investieren, oder in Nel ASA, oder in Plug, oder wie sie alle heißen, wenn man den Trend auf jeden Fall mit Linde, Air Liquide und Air Products mitnehmen kann?