Bitcoin-Miner kauft kompletten Windpark und nimmt ihn vom Netz. $MARA (-3,48 %)
Mit der Energie, die bislang dem öffentlichen Stromnetz zugeführt wurde, sollen Mining-Computer betrieben werden
Das US-amerikanische Bitcoin-Unternehmen Mara Holdings Inc. ist im Begriff, einen großen Windpark im Bundesstaat Texas zur Gänze aufzukaufen. Die Firma möchte diesen nun vom öffentlichen Netz nehmen, um mit der gewonnenen Energie exklusiv die eigene Mining-Anlage zu betreiben.
Der Öffentlichkeit entzogen
Der betreffende Windpark befindet sich in Hansford County, das sich direkt an der Grenze zu Oklahoma befindet, und verfügt über eine Kapazität von 114 Megawatt. Laut der Federal Energy Regulatory Commission (Energieregulierungsbehörde) soll der Kauf der Anlage von einem Joint Venture aus der National Grid Plc, einem britischen internationalen Energieunternehmen, und dem Washington State Investment Board im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Der Preis für die Übernahme ist nicht bekannt.
Laut eigenen Angaben des Unternehmens soll die Windkraftanlage zukünftig aus dem Energienetz entfernt werden, damit die Energie ausschließlich zum Betreiben der eigenen Bitcoin-Mining-Anlagen genutzt werden kann. Bislang war der Windpark ein Teil des Southwest Power Pool, der als gemeinnützige Gesellschaft das Stromnetz in den zentralen Bundesstaaten verwaltet und den Auftrag hat, für eine zuverlässige Versorgung zu sorgen.
Umweltschutzversprechen
In einem offiziellen Statement kommentiert CEO Fred Thiel: "Diese Übernahme ist ein Beispiel dafür, wie der Energie- und der Rechenzentrumssektor zusammenarbeiten können, um langfristig Mehrwert zu schaffen und gleichzeitig Nachhaltigkeitsinitiativen voranzutreiben." Indem man Maschinen umnutze und diese mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu Null-Margen-Kosten versorge, nutze man erneuerbare Ressourcen, die andernfalls gedrosselt worden wären. Gleichzeitig reduziere man die Erzeugungskosten für seine Bitcoins durch vertikale Integration und demonstriere sein Engagement für den Umweltschutz.
Gegenüber Bloomberg erklärt Thiel: "Wir können den Markt dorthin bringen, wo die Elektronen sind, anstatt die Elektronen dorthin zu bringen, wo der Markt ist." Über einen möglichen Einspruch der Aufsichtsbehörden mache er sich dabei keine Sorgen. Der CEO schätzt, dass die Anlage, die aus Computern älterer Generationen besteht, auf diese Weise etwa 30 Prozent der Zeit betrieben werden kann. Mit derselben Energie könnten zwischen 20.000 und 100.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Bitcoin-Miner sind dafür bekannt, mitunter durch ihre Kühlung große Mengen an Energie zu verbrauchen, was in der Vergangenheit vermehrt für Kritik gesorgt hat. Seit der Omnipräsenz von Künstlicher Intelligenz und dem Bedarf an Rechenzentren für die "neue" Technologie hat sich der Diskurs in diese Richtung verschoben. (hlk, 10.12.24)