+++ Zu schön um wahr zu sein? 400€ Euro für Neukunden beim Goldkauf! +++
Ja richtig gelesen… satte 400€ geschenkt bei einem Kauf von Gold ab 3.000€ oder mehr! Und das vollkommen ohne Gegenleistung, bei garantiert steigenden Goldpreis!
Dieses und sogar weitere Angebote bis 600€, gar ab 2.500€ Goldkauf sind derzeit bei der goldbank-münchen.de erhältlich.
Das Unternehmen ist seit 1972 eine Scheidanstalt und feiert derzeit 10 Jahre Bestehen ihres Onlineshop.
Beim Kauf von 3x 20g Goldbarren im Gesamtwert von 3.243€ abzüglich der 400€, zahlst du nur noch 2.843€ und das bei Versandkosten freien Versand.
Das sind unschlagbare 47,38€ pro Gramm. Börsenpreis derzeit 1.703€ je Unze, pro Gramm also 54,76€. Wer da nicht zuschlägt? Selber schuld!
Stopp!
Natürlich hoffe ich, dass dir beim lesen dieser Zeilen NICHT schon die Leitung durchgebrannt ist und du vor Gier gekauft hast!
Denn das heutige Thema ist trotz aller offensichtlicher Lächerlichkeit des im Raum stehenden Rabatts sehr ernst und kann so manch Laien eine Menge Geld kosten.
Fake Online Shops im Edelmetallhandel
In der heutigen Zeit von Inflation und Unsicherheiten auf den Finanzmärkten tauchen immer wieder (nicht erst aktuell, aber eben verstärkt) gefakte Goldshops auf. Diese werben wie oben geschrieben mit solch ominösen Angeboten und locken damit schnell Unwissende, Gierige, Sparfüchse oder einfach nur unbedarfte Menschen in die Falle und berauben dich deines Geldes.
Die Masche ist einfach wie banal. Die Interessierten Käufer und Käuferinnen werden dabei über stark gesenkte Preise oder Angebote abgefischt.
In den meisten Fällen liegt der Preis für die angebotenen Barren um die 100€ niedriger als von vergleichbaren Angeboten. Hierbei wird natürlich mit den niedrigen Gefühlen des Sparens, Geizes und der Gier nach dem günstigsten Angebot gespielt.
Die Webseiten der Fake Shops sind dabei nicht selten für den Laien professionell gestaltet. Es wird mit den Schlagwörtern wie Sicherheit, SSL Verschlüsselung, 100% Versichert, Kostenlosen Versand, Garantierten Preisen und nicht zuletzt dem versprochenen Rabatt geworben.
Bei den Anbietern handelt es sich oftmals um außereuropäische oder zumindest im europäischen Ausland befindliche Personen aus dem kriminellen Milieu.
Wie läuft der Kauf in einem falschen Edelmetallshop ab?
Die Registrierung ist sehr einfach. In den meisten Fällen reicht eine Mailadresse. Daraufhin erhalten potenzielle Kaufinteressierte einen Registrierungslink. Es wird für den Anfang keine Adresse benötigt.
Warum das so ist? Es liegt wohl an der Plattform. Die meisten Fakeshops basieren auf einem Wordpress Templett bzw. Wordpress Service. (Ja genau, das sind ua. die mit den Blogs etc.). Das Plugin dazu heisst zb. WP User Registration und benötigt eben nur eine Mailadresse als Firststep.
Nachdem also der „Account“ erstellt wurde, kannst auf Einkaufstour gehen.
In unserem Beispiel kaufen wir also einen 20g Barren. Auffällig: Es gibt auf der Webseite nur Barren ab 20g Gold zu kaufen. Dafür kann ich aber offensichtlich unbegrenzt 1kg Goldbarren kaufen…
In unserem Beispiel kaufen wir probeweise einen 20g Barren. Wir wollen ja nicht Skepsis beim Betreiber/Gauner auslösen.
Der Bestellprozess ist ebenfalls denkbar einfach. Wir packen den Barren in den Warenkorb, klicken uns durch die Formularmaske für die Rechnungs- und Versandadresse (auffällig hier: die gezwungene Eingabe einer Telefonnummer, warum die wichtig ist - dazu später mehr), akzeptieren die [hier nichtvorhandene] AGBs und bestätigen, dass wir den Barren kaufen wollen.
Am Ende des Prozesses erscheint die Meldung das ein Mitarbeiter des Unternehmens unsere Bestellung prüfen wird und sich dann demnächst meldet bzw. ich eine Rechnung mit Kontonummer erhalte. Soweit nichts ungewöhnliches und in unserer Branche absolut normal.
Immerhin erhältst du schon eine Eingangsbestätigung deiner Bestellung beim Shop per Mail. Auch das Standard unserer Branche.
Nach knapp einer Stunde erhältst du eine Mail mit der Bestätigung und einer Kontonummer. Die Kontonummer führt in unserem Beispiel zu einem Konto in Österreich bei der Unicredit Bank Austria.
Augenscheinlich soll ein Florian - Life Finance dahinter stehen. Dies natürlich kein wirklicher Kontoempfänger, mit der Einführung der IBAN Pflicht entfiel die Kontrolle und der Namensabgleich bei Überweisungen. Es könnte auch Dagobert Duck als Empfänger dort stehen, obwohl die Panzerknacker Eigentümer des Kontos sind.
Auch gehört das Konto wohl eher einer dritten, unbeteiligten Person, welche entweder leichtfertig ihre Daten preisgegeben hat oder möglicherweise unwissentlich (und ebenfalls von Gier getrieben) in diesem Fall von Geldwäsche
involviert ist.
Wenn du nun die Überweisung an das angegebene Konto vollziehst, ist der Betrug durchgeführt und du erhältst KEINE Ware.
Ob damit der Betrug beendet ist? Nicht ganz… erinnerst du dich an die Telefonnummer?
Du wirst die nächsten 3-5 Tage dutzende Anrufe auf deinem Telefon finden… solltest du bei einem dieser Anrufe erreichbar sein, so erhältst du weitere „Angebote“, möglicherweise auch rechtliche Belehrungen das du ja einen gültigen Kaufvertrag eingegangen bist, wenn du zb. nach einer gewissen Zeit nicht überwiesen hast… Irgendwann bekommst du vll. auch einen Anruf von einem netten Polizisten, welcher um deine Hilfe bittet, eine gemeine Internetgangsterbande dingfest zu machen, weil die arme Menschen bei Edelmetallen abzocken… oh Wunder, da können Sie dir auch helfen! Gerade erst ist ein Gauner in der Nähe. Sie wollen mit deiner Hilfe und Bargeld die Langfinger erwischen… in 10 Minuten kommt ein Kollege rum und leiht sich dein Geld, du wohnst doch in der Straße so und so… (schon vergessen?: Deine Adresse hat man aus der Bestellung…)
Warum bieten die Fakeshops oft nur Barren ab 20g an, oder spezielle Sammlermünzen?
Kosten-Nutzen Verhältnis. Bis ein Betrug mit solchen Shops auffällt dauert es oft nicht lang. Wie bereits am Anfang durchscheinen lassen, basieren derartige Angebote meist auf Wordpress Vorlagen und FreeToHost Servern um die Vorabkosten so gering wie möglich zu halten. Um also lukrativ zu sein, benötigen wir eine Mindestsumme, welche mit einem Schlag zu verdienen ist… In der Vergangenheit gab es auch Angebote, wo 1g oder 5g Barren Gold angeboten wurden, diese jedoch einer Mindestbestellsumme unterlagen… diese Angeboten jedoch stoßen bei vielen Kunden auf Ablehnung oder Vorbehalte. Das Angebot vornherein mit 100€ günstiger anzubieten ist also einfach eine Kosten-Nutzen-Abwägung für die Abzocker…
Woran erkenne ich nun Fakeshops?
Es gibt natürlich einige Wege dem Verbrechen auf die Spur zu kommen.
Den Beginn eines Fakechecks sollte bei jedem Shop das Impressum sein. In Deutschland (bzw. grundsätzlich EU Raum) ist ein solches zwingend erforderlich. Die Daten die sich hier finden, werden oftmals von den Schurken zweckentfremdet und von echten Shops und Webseitenbetreibern gestohlen. Ein Check auf zb. google.de schafft Klarheit ob Adressen, Handelsregister, Steuernummern oder Telefonnummern zum korrekten, hier ausgewiesenen Anbieter gehören.
Bei vielen Fakeshops wird mindestens von zwei unterschiedlichen Anbietern zusammenkopiert. In unserem Beispiel sind die realexistierenden Anbieter MP-Edelmetalle und Gold Silber Kontor GmbH betroffen.
Beim HRB (Handelsregister) reicht die Registernummer (hier: HRB 120782 B) kopieren aus und die google Suche spuckt zb. via Northdata das eigentliche Unternehmen, die Gold Silber Kontor GmbH, aus. [Quelle 1]
Bei vielen Fakeshops versuchst du vergeblich jemanden ans Telefon zu bekommen. Der Grund ist ziemlich einfach: Meistens laufen ja mehrere Betrugsversuche gleichzeitig. Unseriös, wenn sich hier plötzlich statt goldbank-münchen.de plötzlich gold-handel-n.de melden würde. 😉
Dafür gibt es aber oftmals eine Rückruffunktion über ein einfaches Kontaktformular. Ich verspreche dir: Die Damen und Herren rufen zu 100% an!
Jeder kennt sie heute: Gütesiegel. Gerade beim Onlinekauf findet man die verschiedensten Badges wie TrustedShops, eKomi, TÜV oder „geprüfter Webshop“ zuhauf auf den verschiedenen Webseiten.
Alle haben eines gemeinsam: Sie sollen die Sicherheit und den sicheren Einkauf im Onlineshop garantieren oder absichern. Wie genau diese Siegel funktionieren und wie sinnvoll sie sind, kann ich gerne an anderer Stelle einmal erläutern. Für uns ist bei diesem Thema nur eines wichtig: Diese Siegel müssen bei Verwendung anklickbar sein und zum richtigen Angebot der Siegelanbieter führen. Sicher fährt man, wenn man den Namen des Shops direkt auf den Webseiten des Siegelanbieters überprüft. So gelangt man beim Klick im dortigen Angebot direkt zum richtigen Webshop.
Ein scheinbar verschwommenes, verwaschen und unscharfes Logo eines Sieganbieters, welches zusätzlich nicht anklickbar ist, deutet massiv auf Missbräuchliche Verwendung desselben hin.
Rechtschreibung und allgemeine Gestaltung der Webseiten sind heute zum Teil so professionell dargestellt, dass man dies nicht mehr als alleiniges Merkmal für eine Überprüfung nach Fakeshops anwenden kann. Andersherum gibt es auch viele Legastheniker bei den seriösen Shopbetreibenden.
Zahlungsoptionen: Beim Onlineedelmetallhandel gibt es eigentlich nur zwei gängige Zahlungsmethoden: Bar (bei Angeboten mit Selbstabholung in einem örtlichen Geschäft des Anbieters) und Vorkasse Überweisung. Es gibt in Deutschland keinen, mir bekannten, seriösen Edelmetallhändler welcher Zahlungen mit PayPal oder Kreditkarte abwickelt! Zum einen sind die Kosten für solche Verfahren zu hoch (weil die Marge oftmals nur im einstelligen Prozentbereich liegt), zum anderen ist die Betrugsanfälligkeit für den Shopbetreiber zu riskant.
Rabatte oder Neukundenaktionen: Gold bzw. der Edelmetallhandel im Allgemeinen ist ein sehr margenenges, also mit geringen Spielraum im Preis, zu betreibendes Geschäft. Wer mit Angeboten jenseits des Marktwertes oder Gutscheinen bzw. Rabattcodes wirbt, ist in diesem Geschäft komplett falsch und handelt vermutlich betrügerisch. Es gibt keinen Rabatt auf Gold oder Edelmetalle. Nicht beim Kauf von einer Krügerrandmünze und auch nicht beim Kauf von 10, 20 oder 30 Münzen! Barren natürlich ebenso nicht! Händler die von vornherein solch Staffelpreise anbieten sind höchst problematisch! Wer mehr Gold kaufen will, wird auf höhere Normierungen (bei Barren zb. statt 10x 10g, eben 1x 100g Gold) verwiesen - siehe letzter Beitrag von mir zum Thema „Mehr kaufen- mehr sparen“.
Der versprochene Neukundenrabatt von oben ist also ein klares Warnzeichen!
Preise im Markt. Kein seriöser Händler erlaubt sich massive Abweichungen bei Goldverkäufen. Sicher wird gerade im Unzenbereich viel Schabernack betrieben und es gibt Händler welche teilweise 50€ abweichen. Hierbei muss aber dann auch im Einzelfall geprüft werden, wie zb. die Qualität oder aber auch die Lieferzeit der Ware angegeben ist. Gerade bei günstigen Angeboten ist eine Lieferzeit von bis zu 8 Wochen gegeben… wie ich als Händler auf solche Mitbewerber reagiere oder was ich davon halte, auch das ein anderes, neues Thema… und dennoch: 100€ günstiger oder gar 200€ günstiger als der Markt, das wird niemand anbieten können. Warum? Weil das Angebot durch Arbitragegeschäfte schnell ausgenutzt werden würden und damit egalisiert werden würden.
Im übrigen: Shops die mit SSL-Verbindung werben sind auch irgendwie merkwürdig. Gerade im heutigen Zeitalter sollte bei jedem Shop eine zertifizierte, sichere Verbindung und ein entsprechend gültiges Protokoll (zb. https://) hergestellt werden. SSL hat nichts mit dem Edelmetallgeschäft an sich zu tun! [Quelle 2]
Es gibt neben den hier angesprochenen Fakten also eine Reihe von Möglichkeiten zur Überprüfung der Angebote von unbekannten Onlineshops.
Wie erkenne ich seriöse Shops oder kann diese überprüfen und Preise vergleichen?
Im Edelmetallhandel und dem damit verbundenen Onlinegeschäft hat sich seit Jahren schon gold.de [Quelle
3] und silber.de [Quelle
4] bewährt.
Diese beiden Portale fungieren als Vermittler, Vergleichsportal und Informationsstelle.
Hier lassen sich Preise vergleichen und seriöse Händler finden.
Um hier als Händler gelistet zu werden muss ich als Shopbetreiber einen Prüfprozess durchlaufen und werde auch nach Aufnahme regelmäßig gewisser Prüfpunkte unterzogen. Des Weiteren müssen Händler die Vermittlung von Kunden vergüten. Dies findet NICHT über Provision sprich Umsatzbeteiligung statt, sondern über ua. eine Listing-Gebühr. Entscheidend dabei: Gold.de präferiert keine Shops, sondern listet rein nach den Filter- oder Preiseinstellungen der potenziellen Kunden. Dies geschieht zb. über Klicks und Klickcontent. Näheres dazu darf ich aus rechtlichen Gründen nicht erwähnen.
Wer über die Shop Links in den Preislisten klickt, gelangt also sicher und einfach zu den entsprechenden, zumindest betrugsfreien Shops der Edelmetallhändler.
Auf gold.de lässt sich auch eine regelmäßig aktualisierte Fakeshop-Blacklist aufrufen. Unter dem Link [Quelle 5] kann mit dem Fakeshop Checker entsprechende Shops aufspüren oder gar melden.
Ich werde euch aus Gründen kein Edelmetallhändler empfehlen, da ich selbst bei einem arbeite, diesen aus Werttbewerbsgründen und meinem Schutz jedoch (wie bereits bekannt und auch weiterhin geltend) nicht erwähnen werde.
Was tun wenn ich Opfer eines Betruges in diesem Zusammenhang wurde und bereits Geld überwiesen habe?
Der erste Gang ist zu deiner Bank. Dazu solltest du einen sogenannten Sepa-Storno-Auftrag mit dem Hinweis „Betrug“ einreichen. Dieser Auftrag muss zwingend vor Ablauf des Geschäftstages eingereicht werden. Deine Bank wird dann vermutlich noch das Geld „zurück holen“ können. Wie und ob das im einzelnen funktioniert, ist stark auch von der Arbeitsweise und der Überweisungsart abhängig. Sofortüberweisungen (Blitzüberweisungen) sind nur innerhalb weniger Stunden call-bar (der Vorgang des Stoppen einer Überweisung nennt sich Recall). Danach erfolgt die Anzeige bei der Polizei oder Onlinewache der Polizei [Quelle 6]. Hierzu sind dringend die Bestellbestätigung, im Allgemeinen sämtlicher Mailverkehr und die Webseite (als Screenshot) zu sichern.
Fazit:
Aufmerksam sein und „Augen auf“ beim Gold- und Edelmetallkauf im Internet. Im heutigen Zeitalter ist es kein Problem hier auch grosse Mengen und Volumen an glänzen und hochwertigen Anlagemetallen sicher und diskret zu erwerben. Jedoch sollte „ich“ gerade bei „mir“ unbekannten Anbietern grosse Vorsicht walten lassen. Mit den vorangestellten Tipps hoffe ich euch bereits weiter geholfen zu haben.
Und sonst so?
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Den Beitrag findet ihr hier:
https://app.getquin.com/activity/lgyDRnRSKN?lang=de&utm_source=sharing
Einen glänzenden und vor allem sicheren Rutsch ins neue Jahr gewünscht!
Quellenangaben:
[Quelle 2] https://www.itwissen.info/SSL-Protokoll-secure-socket-layer-TCP-IP-SSL.html
[Quelle 3]www.gold.de
[Quelle 4] www.silber.de
[Quelle 5] https://www.gold.de/fakeshop-blacklist/
[Quelle 6] https://www.bka.de/DE/KontaktAufnehmen/Onlinewachen/onlinewachen_node.html
gewidmet unserem Getquin Sherlock Holmes: @Europoor ♥️
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