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Danke für den ausführlichen Text. Das macht es einfacher und es macht auch mehr Spaß, mit etwas Bezug auf etwas zu antworten!

Vorab als erstes: die 30% Warmmiete sind denke ich ein guter Richtwert. Aber aus meiner Sicht muss man sich nicht akribisch daran halten. Bei einem Haushaltseinkommen von 4.000, von 6.000 oder 8.000 würde ich jeweils unterschiedliche (relative) maximale Grenzen ziehen. Je höhe das Einkommen, desto höher kann (nicht muss!) die maximale relative Belastung sein.

Wie ich an das Thema herangehen würde: mit dem Partner besprechen, wie toll die Wohnung wirklich ist. Ist es gerade die Verzweiflung der langen Suche oder ist die Wohnung mit all seinen Annehmlichkeiten wirklich sehr gut?
Gerade kurze Wege (Kindergarten / Schule, Pendelwege, etc.) sind ein Stück Lebensqualität mMn.
Rein „aus dem Bauch heraus“ würde ich zur Wohnung tendieren, wenn ich deine Worte so lese. Aber:
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@KevinC Jetzt zum finanziellen Aspekt, den ich auch nie außer Acht lassen würde.Bei eurem HHE wäre mir der Anteil der Warmmiete schon grenzwertig hoch. Ich würde mich zuallererst fragen: Was ist das Worst Case Szenario und wie würde ich damit umgehen? Nehmen wir an, dein Gehalt fällt doch unerwartet ein Stück weit aus? Deine Frau verliert durch unglückliche Zustände ihren Job und muss erst etwas neues finden - in dem Moment, in dem ihr gerade recht viel Geld für eure neue Wohnung in die Hand genommen habt (Umzug, neue Möbel, etc.). Würde jetzt kein Black-Swan-Event draus machen, aber ein paar Gedanken sind vermutlich nicht verkehrt.
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@KevinC Aus meiner Sicht gäbe es dann schlussendlich die Überlegung: Was würde passieren, wenn mir / uns Geld fehlt? Wo würden wir Einschnitte machen können bzw. wollen? Wo man evtl. bei dir Einsparungen machen könnte, wenns knapp wird, wären mMn nur Restaurant, evtl. ein Teil Shopping, Bausparer und Streamingdienstleister. Ob du / ihr das wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Ansonsten bliebe nur, die Sparraten in die Depots zu verringern. Das würde mir persönlich schwer fallen - ist bei euch - ohne eure genauen Werte zu kennen - vermutlich aber auch möglich, ohne dass ihr euch direkt in die sichere Altersarmut stürzt. Man darf ja annehmen, dass Gehalt 2 sich in den kommenden Jahren ja wieder erholen wird, wenn das Kind älter ist? --> Wäre also nur eine Zeit von wenigen Jahren, in denen das notwendig wäre.
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@KevinC Ergänzungsfrage: weshalb 2x (Privat-)Haftpflicht? Sind natürlich eher Peanuts, aber ist mir aufgefallen.
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@KevinC Meine Frau und ich haben jeweils eine bei unterschiedlichen Versicherung. Ist "historisch" gewachsen. Könnte man in Zukunft natürlich zusammenlegen
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@Fabzy Ich fänd einen weiteren Post cool, wie ihr euch entschieden habt und weshalb ihr euch wie entschieden habt!
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@KevinC Danke nochmal für den ausführlichen Input. Irgendwie läufts darauf hinaus, dass wir uns die Fragen selbst beantworten müssen. Immerhin ist sie nicht so weitreichend wie beim Kauf, mir fällt es aber trotzdem schwer. Denn das du schreibst mit dem worst case ist die Sorge, Worst Case wäre für mich wenn ich jeden Euro zweimal umdrehen müsste. Wenn ich irgendwas fürs Kind nicht kaufen könnte, weil in der Mitte des Monats das Geld fehlt. Ich will nicht in Geldnot geraten.
Wenn so grob aus dem Bauch heraus 700€ pro Monat übrig blieben, das wäre ne Zahl wo ich sagen würde, damit ließe sich gut auskommen, sorgenfrei leben und gut sparen.

Entweder Einkommen hoch oder Ausgaben runter. Vielleicht auch länger als 3 Jahre denken. Es ist vielleicht wirklich nur ein vergleichsweise geringerer Zeitraum in dem es geldtechnisch risikoreicher ist.
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@Fabzy wie lang würde denn die Zeit, in der du eine „finanziell angespannte“ Lage siehst, voraussichtlich dauern?

1 Jahr oder eher 5+?

Und ja, letztlich gibt es kein richtig und kein falsch. Es gibt Menschen, die verhubeln monatlich zusammen >10.000€, legen nichts beiseite und fühlen sich gut dabei (wäre mein Albtraum 😅 ).

Noch schlimmer finde ich die Menschen, die extrem geizig werden, um ihre Sparquote (bei überschaubarem Gehalt) von 50 auf 70% zu bringen, und dann ein Leben führen, das sie sich selbst schönreden müssen.

In aller Regel liegen die meisten Menschen ja zum Glück irgendwo dazwischen.