Auf hoher See unterwegs mit einer Cashcow. 💸

Nachdem mein letzter Beitrag über GATX ziemlich gut ankam, würde ich euch gern einen weiteren Player aus meinem beruflichen Alltag vorstellen.

Was macht GTT?

$GTT (-0,11 %) ist ein Entwickler für Anlagen für den Transport und die Lagerung von Gasen. Die Tankmembranen sind uns allen bekannt. Sie kommen vor allem im Schiffbau zum Einsatz. Sie sind Weltmarktführer im Bereich der Kryotechnik (Kältetechnik), insbesondere im Bereich um verflüssigtes Erdgas – LNG.

Was ist das Geschäft dahinter?

Man sollte vorher verstehen, dass sie selbst nicht in der Produktion Ihrer Anlagen tätig sind. Diese Tätigkeit geben sie unter Lizenz an Auftragsfertiger weiter. Sie sind Projektentwickler, also ein Ingenieurdienstleister, für innovative Speicherlösungen im Bereich des Gastransports.

Derzeit besitzen sie ca. 2000 Patente und entwickeln ihr Portfolio kontinuierlich weiter. Ihren Fokus setzen sie dabei nicht auf eine spezifische Technologie, sondern streuen ihre eigene Diversifikation, sodass nahezu alle wichtigen Gase nutzbar gemacht werden können für den Transport.

Ihre Schlüsseltechnologie ist aber die Membranentwicklung zu solch einer feinen Porosität, dass noch nicht einmal kleinstmolekulare Gase, wie Wasserstoff, hohe Transportverluste erleiden können. Man stützt somit maßgeblich die Effizienz während des Transports.

Ihr Segment stützt sich somit auf Zukunftstrends, wie Ammoniak, Wasserstoff, LNG oder diverse Biogase.

Man muss in diesem Bereich somit nicht auf einzelne Konzerne in der Technologie, wie Linde, Air Liquide oder Air Products setzen, weil der Gastransport über das Schiff generell zunehmen dürfte. Die Substanz für diese These hatte ich bereits in meinem Beitrag zur Wasserstoffstudie von Deloitte dargestellt.

Darüber hinaus existieren bereits starke Kooperationen mit Shell $SHEL (-0,21 %) oder CMA CGM für den Schiffbau, hinsichtlich der Motorenentwicklung auf CNG-Basis (komprimiertes Erdgas). Aber auch das Segment der Lagerkapazitäten sollte man nicht außer Acht lassen, insbesondere da Wasserstoff doch tendenziell eher als Speichermedium anzusehen ist. Möglicherweise lauern im Hintergrund noch einige namenhafte Konzerne, die von dieser Membrantechnologie überzeugt sind.

Was sind die Risiken dahinter?

Man ist selbstverständlich konjunkturabhängig von einem noch nicht berechenbaren Zyklus, da der Aufschwung der gesamten Gasbranche derzeit durch massive Subventionen unterstützt wird. Derzeit möchte jeder Konzern schnelle Erfolge auf den Zukunftsmärkten erzielen und entsprechend hohe Investitionssummen werden selbstverständlich freigegeben. Natürlich kommt es daraufhin zu einer Überkapazität auch im Transportwesen, sodass der Anlagenbau auch nachhaltige Abwärtszyklen erleben wird. Es bleibt daher auch abhängig von der Tatsache wie stark außereuropäische Staaten den Ausbau von Wasserstoff vorantreiben werden, sodass sie von deren Export profitieren werden.