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Derivate (Part 2/ klassiche Derivate)


Für die anderen Parts oder den ganzen Derivate Guide bitte auf meinem Profil den angehefteten Beitrag lesen.


3)    Optionen


Beim Kauf einer Option erkaufst du das Recht, den Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Für diese Möglichkeit (nicht die Umsetzung), zahlst du diesem Optionsverkäufer eine Optionsprämie. [Da sich dieser Zeitpunkt in der Zukunft befindet, spricht man bei Optionsgeschäften auch von Termingeschäften.]

Logisch denkend kommt man jetzt auf folgendes: gehe ich davon aus, Aktie X steigt demnächst, will ich in Zukunft die Aktie günstiger erwerben; ich kaufe beim Optionsverkäufer also die zugehörige Option. Eine Call- Option.

Wenn du wiederum mit einem fallenden Basiswert rechnest, möchtest du in Zukunft die Aktie teurer VERKAUFEN, die zugehörige Option nennt sich Put- Option.

Optionen werden nur an Terminbörsen gehandelt.

Sie haben auch keine WKN, es wird ein spezieller Optionenbroker benötigt.


Fiktives vereinfachtes Beispiel:

Du führst ein Unternehmen, welches einen bestimmten monatlichen Bedarf an Öl hat. Der Ölpreis liegt im Moment bei 100€, wegen der makroökonomischen Situation gehst du aber davon aus, dass dieser in Zukunft sehr stark ansteigen könnte.

Also kaufst du dir eine Call Option , um in Zukunft weiter das Recht zu haben, Öl für 100€ zu kaufen. Der Optionshändler muss dir damit auch bei steigenden Ölpreisen für 100€ verkaufen. Sollten die Preise sinken, kannst du die Option verfallen lassen und zu niedrigeren Preisen kaufen. Die Optionsprämie musst du in beiden Fällen zahlen. [Es handelt sich um ein Optionsgeschäft, da der Handel zum Optionspreis nicht verpflichtend ist.]


Preis der Option:

Während ich die Option halte, um den Basiswert am Ende der Laufzeit in Höhe des Basispreises [Der Basispreis/ Strike gibt den Wert an, zu dem ge- bzw. verkauft werden kann] zu handeln, verändert sich ihr Wert.

Die Laufzeit der Option spielt hierbei eine wichtige Rolle, da der Preis von folgenden Dingen abhängig ist: Ausübungspreis, Laufzeit (Zeitwert), Kurs des Basisprodukts, Verzinsung und der Optionsprämie (die wiederum von Zeit und innerem Wert abhängig ist…) [Bezugsmenge * (Kurs Basiswert- Basiswert)]

Der für die Prämie wichtige Zeitwert bedeutet vereinfacht: Mit fortschreitender Laufzeit steigt die Wahrscheinlichkeit der aus Sicht des Optionskäufers erwarteten Entwicklung.

[Optionsprämie: Black- Scholes- Modell, setzt sich aus innerem Wert und Zeitwert zusammen.]


In den Optionspreismodellen werden die Variablen, die für die Preisbildung relevant sind, mit griechischen Buchstaben abgekürzt und so auch „Greeks“ (Delta, Theta, Vega und Rho) genannt (siehe „Bewertung Optionsschein“).

Außerdem gibt es zusätzlich Unterschiede in der Ausübungsart der Optionen:

-         amerikanische Optionen können an jedem Handelstag vor ihrer Fälligkeit ausgeführt werden

-         europäische Optionen werden nur am Fälligkeitsdatum ausgeführt

-         Bermuda Optionen können zu verschiedenen festgelegten Zeitpunkten umgesetzt werden






4)    Optionsscheine

Im Gegensatz zu Optionen können Optionsscheine nach Belieben von Emittenten zusammengesetzt werden. Sie werden von Banken und Wertpapierhäusern ausgegeben, mit eigener WKN, können aber auch an gängigen Börsen gehandelt werden. *8

Bei Optionsscheinen kommt außerdem das Emittentenrisiko hinzu. Heißt: In einem Falle der Insolvenz des Emittenten ist auch der Optionsschein wertlos.

*8 Sie können OTC gehandelt werden



Umsetzung:



Wie bei Optionen können Anleger bei Optionsscheinen auf Call und Put Optionsscheine setzen.

Die Gewinnchancen klassischer Call Optionsscheine sind theoretisch unbegrenzt. Bei Put Optionsscheinen gibt es hingegen eine „natürliche“ Gewinngrenze, weil der Kurs eines Basiswerts nie unter null fallen kann.

Das maximale Verlustrisiko ist bei beiden Optionsschein-Typen immer auf das eingesetzte Kapital begrenzt.


Jeder klassische Optionsschein besitzt die 3 folgenden entscheidenden Komponenten:

Den Basispreis, das Bezugsverhältnis und die Laufzeit.




Bewertung (aufbauend auf „Preis der Option“):



Der Basispreis

Am Basispreis kann der Käufer des Optionsschein den Basiswert kaufen oder verkaufen.

Je höher der Preis des Basiswerts, umso höher der Preis eines Call Optionsscheins. Bei einem Put Optionsschein verhält es sich genau umgekehrt.



Bezugsverhältnis

Das Bezugsverhältnis von Optionen, auch bekannt als „Contract Size“, „Optionsverhältnis“ oder „Kontraktgröße“ gibt Auskunft, auf wie viele Anteile des Basiswertes sich ein Optionskontrakt bezieht. Eine Aktienoption bezieht sich beispielsweise jeweils auf 100 Aktien.



Delta

Delta gibt an, um wieviel sich der Preis einer Option verändert, wenn sich der Basiswert um eine Einheit im Preis verändert. Call Optionen können ein Delta zwischen 0 und 1 haben, Put Optionen haben ein Delta zwischen 0 und -1. (Logischerweise, da sich hier der Preis dem Basiswert entgegengesetzt entwickelt.)

https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/was-ist-eigentlich-das-delta/

Aber: Das Delta ist eine Momentaufnahme, dies relativiert die Aussagekraft bezüglich der Auswahl eines Optionsscheins. Hierfür wichtiger ist:


Omega

Das Omega gibt an, um wie viel Prozent sich der Preis des Optionsscheins theoretisch verändert, wenn der Kurs des Basiswerts um 1 Prozent steigt bzw. fällt. Die Kennzahl ist eine Kombination aus dem Hebel und dem Delta und wird auch als theoretischer Hebel bezeichnet.


Der einfache Hebel berechnet sich aus dem Kurs des Basiswertes * Bezugsverhältnis / den Optionsscheinpreis. Multipliziert man das Ergebnis mit dem jeweiligen Delta, kann man mithilfe des Omega ein Gefühl für die Preisentwicklung des Optionsscheines bekommen.

Allerdings ändert sich auch dieser Wert logischerweise, sobald sich der einfache Hebel oder das Delta verändern.


https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/was-ist-eigentlich-das-omega/


Gamma

Delta verändert sich, je nachdem wie sich andere Marktparameter verändern. Besonders der Basiskurs beeinflusst das Delta bei Veränderung extrem, die Stärke dieser Veränderung wird als Gamma beschrieben.

Im Prinzip lässt sich zusammenfassen: Umso steiler die Steigung des Delta ist [= umso mehr Delta am Geld liegt], umso größer ist Gamma. Da Delta mit immer kürzerer Restlaufzeit des Optionsscheins tendenziell immer steiler wird, wird auch hier Gamma immer höher.


! Gamma beschreibt also die eigentliche „Hebelwirkung“, die ein Optionsschein aufbauen kann !


[eine Gamma Definition aus mathematischer, Emittentensichtweise und insgesamt genauer: https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/was-ist-eigentlich-das-gamma/]



Vega

Ein weiterer Einflussfaktor ist die Volatilität. Allerdings weniger die historische Vola (Standardabweichung der vergangenen Basiskursveränderungen), eher die zu erwartende Schwankungsbreite; implizierte Volatilität.

Der Einfluss der (impliziten) Volatilität auf den Optionspreis wird mit der Kennzahl Vega gemessen. Das Vega gibt an, um wie viel Euro sich der Wert eines Optionsscheins ändert (bereinigt um das Bezugsverhältnis), wenn die implizite Volatilität um 1 Prozentpunkt steigt oder fällt.

Bedeutet im Endeffekt: je höher die Vola; desto höher der Preis.

Analog zu Delta und Gamma ist auch Vega eine dynamische Größe und stellt eine Momentaufnahme dar.


Bei weit aus dem Geld stehenden Optionsscheinen (kleines Delta) hat aber selbst ein kleines Vega einen enormen Einfluss. Die geringe Volatiltät ist im Verhältnis zum ohnehin schon geringen Optionsscheinwert nämlich höher.

https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/was-ist-eigentlich-das-vega/



 [

Theta ,,Zeit ist Geld“

Definiert den Zeitwertverlust eines Optionsscheins. Da ich bei einem Call Optionsschein auf steigende Kurse wette, verliert dieser, bleiben alle anderen Parameter gleich, beständig an Wert.

Dadurch ist es auch so, dass am Geld stehende Optionsscheine (Basispreis= Ausübungspreis der Option) einen hohen Theta Wert haben, aus dem Geld stehende Optionsscheine dagegen haben kaum Zeitverlust.

https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/was-ist-eigentlich-das-theta/ ]



Rho

Einfluss der Zinsveränderung von 100 Punkten auf den Optionspreis.

Keine Chance einer kurzen Erklärung. Zum Glück hat das Rho in der Praxis die geringste Bedeutung von allen Griechen. Zum einen werden auf dem Terminmarkt meistens am und aus dem Geld
notierende Optionen gehandelt, das heißt diejenigen mit geringerem Rho,

somit ist der Zinseinfluss nicht so stark ausgeprägt.

Zum anderen kann der Rho-Einfluss über das Vega gesteuert werden, denn das Rho ist positiv korreliert mit der Volatilitätskennzahl Vega.


[ Es darf aber bei Nutzung von Optionsscheinen, die während Leitzinserhöhungen durch die Zentralbanken gekauft werden, nicht ganz außer Acht gelassen werden….

https://www.ideas-magazin.de/informationen/wissen/was-ist-eigentlich-das-rho/ ]



]






„Das ist doch viel zu kompliziert!“

Richtig.


Deswegen gibt es unter anderem bei Neobrokern (bei denen ein Großteil der Kunden zum ersten Mal handelt) viel häufiger einfachere Derivate.

Mit denen kann man auf eine viel einfachere Weise sein Geld verl…. Rendite erwirtschaften.


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#options
#trading

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