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Deutsche Bank Q3 2024 $DBK (-3,1 %)

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Finanzielle Leistung:

Die Deutsche Bank berichtete im dritten Quartal 2024 über Gruppenerlöse von 7,5 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Der Nettogewinn belief sich auf 1,7 Milliarden Euro, ein Plus von 39 % im Jahresvergleich, was durch eine teilweise Freigabe der Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme bedingt war. Der Vorsteuergewinn betrug 2,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 31 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die bereinigten Kosten wurden im dritten Quartal zum dritten Mal in Folge bei 5 Milliarden Euro gehalten und entsprechen den Leitlinien für 2024.


Bilanzanalyse:

Die CET1-Quote lag bei 13,8 %, was auf eine starke organische Kapitalgenerierung hinweist. Die risikogewichteten Aktiva betrugen 34 Milliarden Euro, einschließlich 13 Milliarden Euro aus operationellen Risiken. Die Leverage-Quote blieb stabil bei 4,6 %. Die Liquiditätsquote betrug 135 %, über dem Ziel von rund 130 %, was auf eine starke Liquidität hinweist.


Gewinn- und Verlustrechnung:

Die Erlöse wurden durch eine starke Leistung im Investment Banking vorangetrieben, mit einem Anstieg der Erlöse um 11 % im Jahresvergleich, insbesondere in den Bereichen Fixed Income & Currencies (FIC) sowie Origination & Advisory (O&A). Die Erlöse der Unternehmensbank blieben im Jahresvergleich stabil, da das Wachstum bei Provisionen und Gebühren die Normalisierung der Einlagenmargen ausglich. Die Erlöse der Privatbank blieben im Wesentlichen unverändert, mit höheren Einnahmen aus Anlageprodukten, die durch niedrigere Zinsgewinne ausgeglichen wurden.


Cashflow-Analyse:

Der operative Cashflow wurde durch starke Einnahmen und Kosten disziplin unterstützt. Die Bank investierte weiterhin in Technologie und Geschäftswachstum, während sie den Fokus auf Kosteneffizienz beibehielt. Investitionen in Kapitalausgaben und strategische Investitionen waren auf die Wachstumsinitiativen der Bank, insbesondere in den Unternehmens- und Investmentbanken, ausgerichtet.


Kennzahlen und Rentabilität:

Die nachsteuerliche Rendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) betrug 10,2 % im dritten Quartal 2024, gegenüber 7 % im Vorjahreszeitraum. Die Kosten-Ertrags-Quote verbesserte sich von 73 % auf 69 % im Jahresvergleich, ohne Berücksichtigung der Postbank-Rechtsstreitigkeiten. Die Rentabilitätskennzahlen der Bank deuten auf eine starke operative Leistung und ein effektives Kostenmanagement hin.


Segmentanalyse:

Das Investment Banking war der herausragende Performer, mit einer Umsatzsteigerung von 11 % im Jahresvergleich, getrieben von starkem Kredithandel und Einnahmen aus Schwellenmärkten. Die Unternehmensbank hielt stabile Erlöse, da das Wachstum bei Gebühreneinnahmen die Normalisierung der Margen ausglich. Die Privatbank hatte mit höheren Finanzierungskosten zu kämpfen, die sich negativ auf die Zinsgewinne auswirkten, konnte jedoch bei den Einnahmen aus Anlageprodukten wachsen.


Wettbewerbsanalyse:

Die strategischen Investitionen der Deutschen Bank in ihre Kernbereiche, insbesondere im Investment Banking, haben ihre Marktposition gestärkt. Der Fokus der Bank auf kapitalleichte Geschäfte und Technologieinvestitionen unterstützt ihre Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings stellen das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld in Deutschland und geopolitische Risiken potenzielle Herausforderungen dar.


Prognosen und Managementkommentare:

Das Management zeigt sich zuversichtlich, die Umsatzprognose von 30 Milliarden Euro für 2024 und 32 Milliarden Euro für 2025 zu erreichen. Der strategische Fokus der Bank auf Kosteneffizienz und Umsatzwachstum durch ihre Global Hausbank-Strategie wird voraussichtlich die zukünftige Leistung antreiben. Das Management betonte die Bedeutung einer starken Kapitalposition und Liquidität.


Risiken und Chancen:

Zu den wesentlichen Risiken gehören makroökonomische Herausforderungen in Deutschland, geopolitische Spannungen und regulatorische Veränderungen. Chancen liegen in den strategischen Investitionen der Bank in Technologie und kapitalleichte Geschäfte, die voraussichtlich das Wachstum antreiben werden. Die starke Kapitalposition und Liquidität der Bank bieten einen Puffer gegen potenzielle Risiken.


Zusammenfassung und strategische Implikationen:

Die Deutsche Bank zeigt eine finanzielle Stabilität und Wachstumschancen, unterstützt durch strategische Investitionen und ein effektives Kostenmanagement. Der Fokus der Bank auf kapitalleichte Geschäfte und Technologieinvestitionen positioniert sie gut für zukünftiges Wachstum. Dennoch bleiben makroökonomische und geopolitische Risiken entscheidende Herausforderungen. Insgesamt ist die Bank auf Kurs, ihre finanziellen Ziele für 2025 zu erreichen, mit einem klaren Fokus auf die Steigerung des Shareholder Value. Trotzdem kein Fall für mich. Die Bank hat immer wieder Probleme, macht ständig Fehler und ist einfach auch zu wenig Wert für die Größe, die man hat. Zudem ist man in Europa und Deutschland auch einfach nicht im Himmel. Auf der Watchlist ist sie trotzdem.


Positive Aussagen:

  • Die Liquiditätskennzahlen der Deutschen Bank bleiben stark, mit einer Liquiditätsdeckungsquote von 135 %, die über dem Ziel von rund 130 % liegt.
  • Die Unternehmensbank konnte die Anzahl der gewonnenen Aufträge von multinationalen Kunden im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 18 % steigern.
  • Im Bereich Asset Management wuchs das verwaltete Vermögen bis heute um 67 Milliarden Euro auf 963 Milliarden Euro, unterstützt durch starke Zuflüsse in verschiedene Produktlinien.
  • Die Erlöse der Investment Bank lagen im dritten Quartal um 11 % über dem Vorjahr, angetrieben durch Verbesserungen in den Bereichen Fixed Income & Currencies (FIC) sowie Origination & Advisory (O&A).
  • Die CET1-Quote der Deutschen Bank von 13,8 % spiegelt eine starke organische Kapitalgenerierung wider und positioniert die Bank gut für geplante Kapitalverteilungen.


Negative Aussagen:

  • Der Rückgang der Nettzinsüberschüsse (NII) war auf weiterhin hohe Finanzierungskosten aufgrund von Mindestreserven und einen negativen episodischen Effekt aus den Kreditbüchern zurückzuführen.
  • Die Rückstellungen für Kreditverluste betrugen im Quartal 494 Millionen Euro, gegenüber 245 Millionen Euro im Vorjahresquartal, was vor allem auf die Privatbank zurückzuführen ist.
  • Die deutsche Wirtschaft wird für 2024 voraussichtlich nur um 0,2 % wachsen, wobei eine Stagnation sehr wahrscheinlich ist, was sich auf den heimischen Markt der Deutschen Bank auswirkt.
  • Die Anwendung des EU-Carve-out hatte einen negativen Einfluss auf die CET1-Kapitalquote von etwa 68 Basispunkten zum 30. September 2024.
  • Die Rückstellungen der Stage-3-Kredite stiegen im Quartalsvergleich auf 482 Millionen Euro, was hauptsächlich durch die Privatbank bedingt war, einschließlich der Übergangseffekte der Postbank-Integration.
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