Die UniCredit ($UCG (+1,44 %)) hat beschlossen, vor Gericht gegen Forderungen der EZB vorzugehen, die sie zum Abbau ihres Russlandgeschäfts auffordern.
Die EZB hatte der UniCredit ($UCG (+1,44 %))sowie der Raiffeisen Bank International ($RBI (-1,7 %)) detaillierte Zielvorgaben für den Rückzug aus Russland übermittelt. Diese Vorgaben erforderten von UniCredit die Vorlage eines Strategieplans, der bisher jedoch ausblieb. Bislang lag der Fokus der EZB auf der RBI, die ursprünglich plante, ihre Gewinne aus Russland durch einen Strabag ($STR (-0,26 %)) Aktien Swap Deal nach Wien zu transferieren. Dieses Vorhaben wurde jedoch aufgegeben, nachdem die beteiligte Gesellschaft auf die Sanktionsliste gesetzt wurde.
UniCredit ist nach der RBI der zweitgrößte Vertreter westlicher Banken in Russland. Seit März 2022 hat die Bank ihr grenzüberschreitendes Geschäft um 91% und ihr inländisches Geschäft um 65% reduziert. UniCredit CEO Andrea Orcel betonte bereits zu Kriegsbeginn, dass er nicht bereit sei, das Russlandgeschäft aufzugeben. Die EZB hat sich bisher nicht zu dem Rechtsstreit geäußert. Das Verfahren könnte sich über mehrere Monate hinziehen, wobei die gerichtlichen Entscheidungen möglicherweise erst Jahre später fallen. Dies könnte jedoch problematisch sein, da die von der EZB gesetzten Ziele bis 2026 erreicht werden sollen. Orcel erhielt Unterstützung vom italienischen Außenminister Antonio Tajani, der betonte, dass die EZB in Übereinstimmung mit den EU-Sanktionen handeln müsse, und dass voreilige Entscheidungen italienischen und EU-Unternehmen schaden könnten.