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09.08.2024

Erholung dürfte weitergehen + Infineon kommt gut voran + Eli Lilly hebt ab + Bechtle verdient weniger + LEG Immobilien macht erneut Verlust + Jenoptik steigert Umsatz und Gewinn


Steigende Kurse an den Aktienmärkten in den USA und China dürften am Freitag auch die Börsen in Europa und damit den DAX stützen. Bei einem Kurs von 17.676 Punkten taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Xetra-Start prozentual kaum verändert in Nähe seines Vortagesschlusses. Rezessionssorgen in den USA hätten nach erfreulichen Daten vom Jobmarkt etwas nachgelassen, hieß es am Markt. In China gab derweil eine höhere Inflation den Kursen Auftrieb, weil damit Hoffnungen verbunden sind, dass sich die Inlandsnachfrage erhole.


Die Aktien von Eli Lilly $LLY (+1,78 %) stiegen um 10 %, nachdem der Arzneimittelhersteller seine Jahresgewinnprognose angehoben hatte und der Umsatz des beliebten Gewichtsreduktionsmittels Zepbound zum ersten Mal in einem Quartal die Marke von 1 Milliarde Dollar überschritt.


Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon $IFX (-1,35 %) denkt trotz der aktuellen Tech-Krise an Übernahmen und will seine geplanten Fabriken weiter bauen. "Wir schauen uns den Markt immer an, aber das muss strategisch, finanziell und kulturell passen. Es gibt immer wieder Stellen, wo wir uns ergänzen könnten, gerade in den USA und Europa", sagte der Infineon-Vorstandsvorsitzende Jochen Hanebeck der Süddeutschen Zeitung. "Wir könnten uns Übernahmen in Höhe von ein paar Milliarden Euro leisten", fügte er hinzu. Der Bau der neuen Infineon-Fabrik in Dresden kommt nach Hanebecks Worten gut voran. Ab September nächsten Jahres sollten die Maschinen kommen, 2026 starte bereits die Produktion. "Da sind wir also voll im Plan", so Hanebeck. Das gelte auch für die neue Dresdner Fabrik des taiwanischen Konzerns TSMC, an der Infineon mit 10 Prozent beteiligt ist. (Süddeutsche Zeitung)


Der IT-Dienstleister Bechtle $BC8 (+0,82 %) hat wegen der angespannten Wirtschaftslage im zweiten Quartal weniger Gewinn gemacht. Das Ergebnis nach Steuern sackte im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um fast zehn Prozent auf 59,7 Millionen Euro ab, wie das MDax -Unternehmen am Freitag in Neckarsulm mitteilte. Das ganze Quartal über und insbesondere im Juni hätten Nachfrageimpulse aus dem Mittelstand gefehlt, sagte Vorstandschef Thomas Olemotz. "Zudem zeigten sich die öffentlichen Kunden in Deutschland infolge der lange geführten Haushaltsdebatte noch ungewohnt zurückhaltend", fügte er an. Der Manager hatte wegen der verhaltenen Entwicklung bereits Mitte Juli mit vorläufigen Quartalszahlen die Jahresprognose gekappt und geht bei Umsatz, Vorsteuerergebnis und Vorsteuermarge von Werten auf Vorjahresniveau aus. Bechtle dürfte allerdings im Zuge einer Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen von einer wieder höheren Investitionsbereitschaft in IT profitieren, zeigte er sich für die mittlere und lange Frist optimistisch. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 2,3 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis ging um 10,6 Prozent auf 83,8 Millionen Euro zurück und fiel damit etwas höher aus als in den Eckdaten avisiert. Die Marge lag dementsprechend mit 5,7 Prozent ebenfalls einen Tick über dem vorläufigen Wert.


Der Immobilienkonzern LEG $LEG (+2,8 %) hat im zweiten Quartal erneut einen Verlust gemacht. Unter dem Strich fiel wegen einer leichten Abwertung des Immobilienportfolios ein Minus von gut 143 Millionen Euro an, wie der MDax-Konzern am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Ein Jahr zuvor war noch ein milliardenschwerer Fehlbetrag angefallen. Das Unternehmen habe den Wert seines Immobilienportfolios um 1,6 Prozent abgewertet, hieß es. Kumuliert habe das Portfolio der LEG seit dem Höchstwert Mitte 2022 knapp 17 Prozent an Wert verloren. Für das Gesamtjahr zeigt sich der Immobilienkonzern für den operativen Gewinn zuversichtlicher. Derweil profitiert LEG weiterhin von einer hohen Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungsgebieten. Die Nettokaltmiete legte im zweiten Quartal bis Ende Juni um 2,8 Prozent auf rund 214 Millionen Euro zu. Die Mieteinnahmen auf vergleichbarer Fläche stiegen mit 6,72 Euro pro Quadratmeter um 2,9 Prozent. Die für das Unternehmen wesentliche Ergebniskennziffer AFFO (Mittelzufluss aus der operativen Tätigkeit bereinigt um aktivierte Investitionen) ging hingegen um 4,1 Prozent auf 61,1 Millionen Euro zurück. Im Vorjahr hatte das Unternehmen von dem Forward-Verkauf von grünem Strom profitiert. Das Management erhöhte die Prognose für den operativen Gewinn für das laufende Jahr. LEG strebt beim AFFO 2024 nun einen Wert von 190 bis 210 Millionen Euro an - das sind jeweils 10 Millionen mehr als zuletzt angepeilt.


Der Technologiekonzern Jenoptik $JEN (+0,81 %) hat im zweiten Quartal dank einer höheren Nachfrage in Europa mehr verdient. Dabei schnitt das Unternehmen besser ab als von Experten erwartet. "Die Nachfrage hat sich nach einem verhaltenen Jahresauftakt im zweiten Quartal verbessert", sagte Unternehmenschef Stefan Traeger am Freitag laut einer Mitteilung. Die Nachfragedynamik sollte sich aufgrund einer starken Positionierung in den Kernmärkten und einer starken Kundenbasis auch im zweiten Halbjahr fortsetzen. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte er. In den drei Monaten bis Ende Juni stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 56,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Jena mitteilte. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 24,8 Millionen Euro nach 20,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz des Thüringer Unternehmens kletterte im Berichtszeitraum um 5,1 Prozent auf 284,7 Millionen Euro. 2024 rechnet der Jenoptik-Vorstand um Unternehmenschef Stefan Traeger wegen guter Geschäfte mit der Halbleiterindustrie erneut mit einem Wachstum. Angesichts des Auftragsbestandes soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Davon sollen 19,5 bis 20 Prozent als operatives Ergebnis (Ebitda) hängen bleiben. Darin enthalten sei eine erwartete Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden. Im Vorjahr hatte die Marge 19,7 Prozent betragen.


Freitag: Börsentermine, Wirtschaftsdaten, Quartalszahlen


Börsenfeiertag Singapur


ex-Dividende einzelner Werte

USU Software 0,55 EUR

Hyrican Informationssysteme 0,04 EUR

Mühlbauer 1,00 EUR

Wurmtal Beteiligungen 0,35 EUR

Ahold Delhaize 0,50 EUR

Visa (A) 0,52 USD

IBM 1,67 USD


Quartalszahlen / Unternehmenstermine Europa

07:00 Lanxess | Stratec | Lanxess | LEG Immobilien Quartalszahlen

07:30 Bechtle Halbjahreszahlen

07:35 Jenoptik | Assicurazioni Generali Halbjahreszahlen

07:45 Jungheinrich | Eckert & Ziegler Quartalszahlen

08:00 RTL | Hawesko Halbjahreszahlen

09:00 EnBW Halbjahreszahlen | RTL PK

10:00 EnBW | Lanxess PK

11:00 Jenoptik PK

13:00 EnBW | Lanxess Analystenkonferenz

Ohne Zeitangabe: Thyssenkrupp-Stahl: Aufsichtsrat berät über Neuaufstellung


Wirtschaftsdaten


  • 07:30 FR: Arbeitslosenquote 2Q PROGNOSE: 7,5% zuvor: 7,5%
  • 08:00 DE: Verbraucherpreise (endgültig) Juli PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,3% gg Vj vorläufig: +0,3% gg Vm/+2,3% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+2,2% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+2,6% gg Vj vorläufig: +0,5% gg Vm/+2,6% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+2,5% gg Vj


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