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Entweder hast Du Dich oben verschrieben oder Du sprichst nicht von Deutschland. Du schreibst oben was von Vermögenssteuer, meinst aber wohl die den höchsten Einkommenssteuersatz (Reichensteuer), kann das sein?

Die Vermögenssteuer gibt es hier nicht mehr bzw. streng genommen ist sie wohl ausgesetzt. Vermogensseteuer bedeutet - wie die Name schon vermuten lässt - eine Steuer auf den Vermögen. Wenn Du ein Depot von 1 Mio. hättest, womit Du 4% Dividendeneinkommen vor Steuern und 3% generierte, würde Dir nochmal 1% weggenommen werden, so dass sich Deine Kapitalertragssteuer faktisch verdoppelt. Auf Dein Haus, Deinen Fuhrpark, Dein Cash, Edelmetalle etc. dürftest Du natürlich auch das 1% zahlen. Startup Gründer, die gerade ihre Finanzierungsrunde zu einer Millionenbewertung machten, sich aber kein Gehalt auszahlen, würden ebenso zur Kasse gebeten werden, da sie ja auf dem Papier Millionäre sind... die Witwe mit Ihrer Villa im noblen Vorort genauso.

Daher ist Vermögenssteuer absoluter Käse. Dann sollen sie von mir aus die Erbschaftssteuer so ausgestalten, dass große Firmenerben vernünftig besteuert werden. Denn was hat schon ein Erbe geleistet, außer, dass er zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf die Welt kam. Aber den Schaffer seines eigenen Vermögens mit einer Vermögenssteuer zu bestrafen, trägt sicherlich nicht dazu bei, das Leistungsträger lange in Deutschland bleiben. Also wenn sie kommt, Grunde ich entweder eine Stiftung oder ziehe in die Schweiz.
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@Investorentagebuch in der Schweiz gibt es aber eine Vermögenssteuer?
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@DerSteuerberater ja, aber die ist deutlich niedriger, als was hier vorgeschlagen wurde, und vor allem in Verbindung mit - je nach Kanton (am besten Zug oder Pfäffikon) - sehr niedrigem Einkommenssteuersatz. Hinzu kommt, dass Kursgewinne steuerfrei sind. Klar, hab ich hier in meiner GmbH auch zu 95%, aber nur solange ich es drinlasse.

Ich wäre auf jeden Fall für eine griffigere Erbschaftssteuer. Kenne Leute, die ein Milliardenvermögen steuerfrei übertragen haben... jemand, der von der Oma das Haus ernst, im Gegensatz dazu zählt dann Erbschaftssteuer, echt ein Witz.
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@Investorentagebuch naja in Deutschland war es 0,5% bzw. 1%. In der Schweiz fängt es bei 1,3% an und die Besteuerung dort ist nur durch gestaltung für Unternehmen günstiger, wenn man nicht gestalten kann oder halt kein Unternehmer ist, ist sie genau so Hoch wie in Deutschland 😅

Verstehe ich und unterstütze ich auch (Erbschaftsteuer). Jedoch wird die Erbschaftsteuer immer eine „Dummensteuer“ bleiben 🤷🏼 Das liegt aber nicht an Deutschland sondern an der Art der Steuer. Wenn du Geld hast, kannst du mit Beratern die Steuer immer Mindern oder vermeiden 😅

Ein Fall wie die Firma hatte ich auch schon, das ist eigentlich Technisch ziemlich cool, aber gesellschaftlich unfair 🤷🏼

Die meisten machen sich halt keine gedanken bzw haben einfach nicht das Geld oder das Vermögen da zu gestalten 🤷🏼
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@Investorentagebuch Danke!
Hab es mal angepasst 😅

Ich hatte die Begriffe verwechselt und meinte natürlich den Spitzensteuersatz und nicht die (ausgesetzte) Steuer auf existentes Vermögen.
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@DerSteuerberater die 1,3 in der Schweiz sind nicht Prozent sondern Promille. Und bzgl Deutscjland meinte ich auch spezifisch, was vor der letzten Wahl von Grünen und insbesondere Linken angekündigt wurde, glaube bei den Linken sollte es ab 1 Mio. losgehen und später noch ansteigen (unterhalb von 10 Mio.). Als würde jemand mit einem Vermögen im einstelligen Bereich in Sauß und Braus leben. Die peinlichste Vorstellung war Henning-Welsow bei Lanz:
https://youtu.be/7gLFXvorDQE

Und das Ungerechte ist, wie Du sagst bei sehr großen Vermögen (gerade Betriebsvermögen), hat man andere Möglichkeiten. Die Leidtragenden von all den Maßnahmen sind nicht die Superreichen. Ab ich würde mal sagen 50 Mio. aufwärts hast Du einfach andere Möglichkeiten, z.B. auch was Auslandsfirmen (wo Substanz vor Ort erforderlich ist) angeht.
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@Investorentagebuch ja stimmt waren Promille gewesen nicht Prozent 🙈

Fängt aber auch bei 1mio Franken an.

Eine Art umverteilung muss es halt leider geben, weil sonst sich das Geld einfach nur bei den Reichen Lagert und der Lebensstandard fällt für den Rest der Bevölkerung…die Frage ist eher wie man sowas wirklich fair machen kann. Ich glaub bei sowas kann nie jeder Glücklich sein 😅

Naja wenn du es klug machst, reden wir von Vermögen ab 5mio, ab dem du den Staat groß anfängst zu bescheißen 😅

Ich verdiene aber auch mit diesen Modelle mein Geld 🙈 Moralisch eine Zwickmühle😅
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@DerSteuerberater stimmt schon, finde es auch ok, wenn es tatsächlich bei den ganz großen anfangen würde. Man muss auch sagen, finde ich zumindest, Deutschland ist schon ein lebenswertes Land, man bekommt auch einiges für sein Geld, Infrastruktur funktioniert, medizinische Versorgung, kostenlose Unis... wollte jetzt nicht auf Zypern oder sonst wo wohnen. Es sollte eben nur so sein, dass die Umverweilung ganz oben beginnt. Erbschaftssteuer wäre dafür eigentlich ideal, da man die Leute, die so in der Glückslotterie gewonnen haben, besteuert und es nicht mehr von Generation zu Generation so schnell wächst. Denkbar wäre auch eine einheitliche Besteuerung auf sämtliche Arten von Einkünften (Gehalt wie Kapitaleinkünfte), wobei dann wieder argumentiert wird, dass es auf Gesellschaftsebene ja bereits zu +/- 30% versteuert wurde und es somit insgesamt ca. 50% seien. Nicht so leicht, und mit jeder Änderung gibt es neue Schlupflöcher... Dein Job ist also gesichert 😉