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Alles Gold was glänzt? Über Physisches Gold und Papiergold und meine Strategie in dieser Anlageklasse



Ich arbeite seit inzwischen 10 Jahren im Bereich Edelmetall- und Devisenhandel und handle hier für unser Unternehmen mit Scheideanstalten, Banken und Dritten Partnern (HV für diese Geschäfte).

Mein Hintergrund und Blickwinkel lassen mich also verschiedene Szenarien betrachten und meine Entscheidung für Physisches ODER/UND sogenanntem Papiergeld etwas detaillierter ergründen.

In dem vorliegenden Text spreche ich explizit alle Anlegenden an. Niemand hat die Weisheit zu einer Assetklasse allein gefunden, wir handeln nach unseren Glaubenssätzen und Vorstellungen, sollten dabei objektiv offen für anderen Formen von Anlageklassen sein. Wer mit dem Thema Edelmetalle nichts anfangen kann, prima… dann hast du wenigstens meine Sicht auf die Dinge rund um den Edelmetallmarkt kennen gelernt. Und davon kannst du letztendlich auch profitieren… also, viel Spaß mit diesem tl;dr-Text.


𝑾𝒂𝒔 𝒊𝒔𝒕 𝑮𝒐𝒍𝒅? 𝑾𝒆𝒍𝒄𝒉𝒆 „𝑭𝒐𝒓𝒎𝒆𝒏“ 𝒗𝒐𝒏 𝑮𝒐𝒍𝒅 𝒈𝒊𝒃𝒕 𝒆𝒔? 👨‍🏫


Gold, [lat. Aurum] chemisches Elementsymbol Au mit Ordnungszahl 79, spezifische Dichte von 19,3g/cm3

Funfact: Aus einem Gramm Gold lässt sich ein 24km langer Faden produzieren. 🧵


Gold in Form von Barren, Münzen oder gar Schmuck ist bereits seit Jahrhunderten in der Geschichte der Menschheit ein ständiger Begleiter. Egal ob Tauschmittel, Zahlungsmittel, Produktionsgut oder in den letzten Jahrzehnten immer mehr gefragtes Metall für technologischen Fortschritt und Entwicklung - Gold lässt sich in diesen Bereichen immer finden.💰

Aus der langjährigen Geschichte des Goldes leiten Anhänger des Schwermetalls Sicherheit, Wertstabilität aber auch Wohlstand und Reichtum ab. Aus diesen Annahmen leiten sich verschiedene Szenarien und Für- und Widerrede zu Physischem oder börsengehandelte sogenannten Papiergoldanlagen ab. Seit einigen Jahrzehnten gibt es neben Physischen Gold auch den Handel an der Börse in Form von Termingeschäften (Optionen, Futures etc.), Indexfonds und ETCs. 📈


𝑷𝒉𝒚𝒔𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆𝒔 𝑮𝒐𝒍𝒅 🥇


Physisches Gold wird als Investment hauptsächlich in Form von Barren und Münzen angeboten. Während Barren heute im Allgemeinen einem Standard unterliegen (zb. LBMA, London Bullion Market Association), gibt es bei Münzen eine größere Vielfalt der verschiedenen Länder und Prägestätten.

Feingoldbarren (999,99/1000) werden in der Regel in der Stückelung 1g; 2g; 2,5g; 5g; 10g; 20g; 31,1g (1 Unze); 50g; 100g; 250g; 500g; 1000g für Privatinvestoren angeboten. Für institutionelle Anleger gibt es auch den sogenannten Standardbarren mit einem stolzen Gewicht von 400 Unzen (12440g) Gold (995,00/1000).

Es gibt verschiedene Scheideanstalten und somit Hersteller von Goldbarren. Am bekanntesten dürften dabei Agosi, Heraeus, C.Hafner, Heimerle + Meule, Umicore und Valcambi sein. Die genannten Hersteller sind alle LBMA-zertifiziert und daher für den internationalen Handel und die Handelbarkeit selbst am besten geeignet. Degussa ist im Gegensatz zum allgemeinen Glauben kein eigener Barrenhersteller mehr, sondern gibt im Lizenzverfahren Barren anderer Hersteller mit dem bekannten Sonne-Mond-Logo heraus.

Neben den bekannten LBMA-zertifizierten Barren existieren auch noch andere Hersteller wie ESG oder Geiger-Edelmetalle. Hier sollten die geneigten Anlegenden aufpassen, da diese Barren im Mittel zwar günstiger sein können, jedoch nicht LBMA zertifiziert sind und daher im (internationalen) Handel (also auch ausserhalb der EU) oftmals nur mit Abschlägen zu handeln sind.

Die LBMA Zertifizierung ist also für Barren und deren Hersteller eine entscheidende (Marketing-) Zertifizierung, welche die Produktionsbedingungen, Feingehalt der Barren und Gewicht garantieren.

Anlagemünzen, auch Bullionmünzen, werden in hohen Auflagen von verschiedenen Münzanstalten der Länder geprägt und ausgegeben. Anlagemünzen werden mit einer hohen Feinheit geprägt und in der Regel ändert sich das Prägemotiv nicht jährlich, sondern bleibt eine Weile beständig (siehe Maple Leaf, Krügerrand, Philharmoniker, Britiania, American Eagle etc.). Auch hier gibt es jedoch auch Ausnahmen wie die Chinesischen Pandamünzen, das australische Känguru oder die australischen Bullionmünzen der Luna Serie. Die wechselnden Motive der letztgenannten Münzen erfreuen sich auf Grund ihrer jährlich wechselnden Motive einer wachsenden Anhängerschaft auch unter Sammlern.

Ein Vorteil, welchen die Anlagemünzen den Barren üblicherweise vorweg haben ist die Tatsache das Barren in sogenannten Blistern oder Umverpackungen gehandelt werden. Dadurch kann das Gold nur in der Verpackung bewundert, nicht jedoch direkt berührt werden. In den letzten Jahren konnte man die Eigenart der Deutschen bewundern, welche eben auf einwandfreie Ware wert legen (banküblich hieß hier im Übrigen in der Vergangenheit auch ausgepackte, nackte Barren) und auch auf eine beschädigungsfreie Verpackung wert legen (ähnlich wie genormtes Gemüse im Supermarkt 🍌 🙄). Edelmetallhändler die im An- und Verkauf tätig sind, werden also nur Ware ankaufen, welche wiederverkäuflich ist und somit eine gute Marge erzielen können. Der Einkauf bei einer Bank oder der Scheideanstalt ist nämlich vergleichsweise teuer, weswegen das Geschäft mit dem An- und Verkauf als Margengeschäft ein bedeutendes Standbein vieler Goldhändler ist.


𝑾𝒂𝒓𝒖𝒎 𝒔𝒐𝒍𝒍𝒕𝒆 𝒎𝒂𝒏 𝒊𝒏 𝑷𝒉𝒚𝒔𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆𝒔 𝑮𝒐𝒍𝒅 𝒊𝒏𝒗𝒆𝒔𝒕𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏?😳


Die Kundschaft für physisches Anlagegold lässt sich in drei Gruppen unterteilen: SammlerInnen, Untergangsgläubige und Wertsicherungsinteressierte Anleger. Während erstere in meiner Begründung keinen Raum finden (ich mein, ich könnte über Sinn oder Unsinn von Sammeln schreiben – was weiss ich schon mit meiner ABSOLUT Sammlung? 😉), kann man die Gründe der anderen Gruppen (ob nun objektiv realistisch (?!) oder rein subjektiv betrachtet) schon besser beschreiben.

Untergangsgläubige Menschen kaufen Gold, weil sie entweder dem Staat und damit der Gesellschaft misstrauen, Kriegsgefahren erkennen, den Zusammenbruch des uns bekannten Wirtschaftssystems herbei sehen… natürlich lassen sich auch andere Szenarien konstruieren, diese sind je nach Charaktertyp mehr oder weniger ernst zu nehmen oder auch nicht. Beispiel: Diese Art von Menschen glauben meistens auch, dass sie irgendwann beim Bäcker ein Brot gegen 1g Gold eintauschen…


Wertsicherungsinteressierte Anleger sind objektiv betrachtet Menschen, welche aus der geschichtlichen Vergangenheit ihrer Vorfahren oder aus gesellschaftlichen Erfahrungen (Weltkriege etc.) gelernt haben, Gold als Werterhaltendes Mittel (oft auch Inflationsbewahrendes Instrument) ansehen und dem Eigenwert von Gold historisch betrachtet ernstnehmen. Die Annahme: Gold muss keine Rendite schaffen, soll aber in Zeiten der Inflation oder anderen Notzeiten (gerne auch persönlichen, finanziellen Gründen) ein Notgroschen außerhalb des Währungssystems darstellen.

Beispiel: Das kaputte Auto muss repariert werden, „ich“ verkaufe eine Unze Gold und kann somit die Leistung der Werkstatt mit Fiatgeld bezahlen.


Beim Gold An- und Verkauf gilt faktisch immer: Das Gold hat immer genau den Wert, wofür man es gekauft hat. Bis man es entweder höher oder niedriger verkauft.


Vorteile eins Investments in physisches Gold:


- Anonym (bis 2.000€ in Deutschland anonym handelbar; sog. Tafelgeschäft)

- Physisches Gut, damit weitere Vorteile wie mobil, gesichertes Eigentum

- Handelbar zu börsenunabhängigen Zeiten

- Schnell und einfach handelbar (liquide)

- Steuerfrei bei Veräußerung nach einer Haltedauer von einem Jahr (Achtung: KEINE STEUERBERATUNG!)


Nachteile eines Investments in physisches Gold:


- Lagerung und damit verbundener finanzieller Aufwand für Sicherung durch Tresore oder Schließfach (wobei der Sinn von Schließfächern in Zusammenhang mit Gold angezweifelt werden kann, zumindest wenn man Untergangsgläubig ist…)

- Gefahr des Diebstahls oder Raubs

- Gold muss in der Regel in einem einwandfreien Zustand (auch Verpackung!) sein, um den vollen Ankaufspreis des Händlers zu erhalten

- Keine aktive Rendite, Vermögen wird gebunden



𝑷𝒂𝒑𝒊𝒆𝒓𝒈𝒐𝒍𝒅: 📜


Unter Papiergold versteht man börsengehandeltes Gold, also Anlageformen ohne physisches Gold, die einem Bezug zu Gold aufweisen. So erhalten Anlegende keinen Anspruch auf einen bestimmten Goldbarren, sondern lediglich auf eine bestimmte Menge des entsprechenden Edelmetalls.

Klassische Formen von Papiergold sind Derivate (Optionen und Futures, Zertifikate), ETC oder Goldkonten.

Aus Zeit- und Platzgründen verzichte ich hier auf die Betrachtung der Goldkonten und gehe nur kurz auf Termingeschäfte, bzw. Optionen ein, welche ebenfalls in die Gruppe der Zertifikate gehören.

Wer Zertifikate auf Gold handelt, dem sollte bewusst sein, dass man damit kein Stückchen Gold im eigentlichen Sinne erwirbt. Es handelt sich bei allen Zertifikaten rechtlich gesehen nur um Inhaberschuldverschreibungen. Das bedeutet, dass der Inhaber der Schuldverschreibung gegenüber dem Emittenten eine verbriefte Forderung (siehe Anleihen) hält, welche an den Goldpreis oder dem Bezug von Gold (oftmals im Verhältnis 1:10) gekoppelt ist. Das Risiko: Wenn der Emittent in die Insolvenz geht, ist auch die Schuldverschreibung wertlos. Es droht ein Totalverlust. Solch Handel ist damit nur für kurzfristige Trades geeignet und entsprechen damit eher nicht den Vorstellungen, welche man mit Gold in Verbindung bringen könnte.


Viel interessanter und sinnvoller dürfte daher das Investieren in sogenannte ETC sein. Exchange Traded Commodities auf Gold sind nahe Verwandte der Goldzertifikate und orientieren sich ebenfalls am Goldkurs, gelten also rechtlich gesehen genauso wie Schuldverschreibungen gegenüber dem Emittenten. Dennoch gibt es hier den entscheidenden Unterschied:

Physische Absicherung und Hinterlegung von Gold auf die Anteile des ETC.

ETCs haben in der Regel eine Grammgenaue Hinterlegung in Gold. Das bedeutet, dass man mit dem Kauf von ETCs das Recht auf eine Lieferung des Hinterlegten Goldes hat. Dies führt im Falle einer Insolvenz dazu, dass das Hinterlegte Gold verkauft und der Erlös Anteilig an die Inhaber der Schuldverschreibungen ausgezahlt werden kann. Wir haben hier also eine Art doppelten Boden, einen Anker.

Und genau das macht die ETC so interessant. Innehabende solcher ETCs können sich jederzeit (zum Teil ab einem Gramm) das hinterlegte Gold ausliefern lassen. Hierfür fallen in der Regel Formkosten (Herstellerkosten, Prägekosten) und Versandkosten an, weswegen eine Auslieferung jedoch erst ab einer gewissen Menge sinnvoll erscheint.

In anderen Fällen kann man seinen Anteil am ETC einfach wie jedes andere Finanzmarktvehikel an der Börse verkaufen.

Die bekanntesten ETCs dürften EUWAX, EUWAX Gold II und Xetra Gold sein. Es gibt jedoch auch ETCs von Wisdom, Invesco oder auch iShares.


𝑾𝒂𝒓𝒖𝒎 𝒔𝒐𝒍𝒍𝒕𝒆 𝒎𝒂𝒏 𝒊𝒏 𝑷𝒂𝒑𝒊𝒆𝒓𝒈𝒐𝒍𝒅 𝒊𝒏𝒗𝒆𝒔𝒕𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏?😳


Im Gegensatz zu meiner bisherigen Auffassung macht das Kaufen von sogenannten Papiergold dann Sinn, wenn man sich eher nicht den oberen drei Gruppen der physischen Goldkaufenden zuordnen lässt. Wer Papiergold kauft, nutzt diese Anlagemöglichkeit eher um das eigene Wertpapierportfolio in seiner Schwankung, also Volatilität zu beruhigen und mit dem Edelmetall eine weitere Assetklasse hinzuzufügen. Wer in Papiergold investiert glaubt in der Regel nicht an den baldigen Weltuntergang, sondern eher daran, dass Gold im Wirtschaftskreislauf der Industrie eine tragende Rolle spielt oder das Gold mit den Sachwerten in Form von Aktien eher geringfügig korreliert.


Vorteile eines Investments in Gold-ETCs (Papiergold):


- Leichter Handel an der Börse

- Keine Lagerung zu in den eigenen Vier Wänden oder Bankschließfach

- Oft physische Hinterlegung beim Emittenten oder einer Lagerstätte mit optionaler Ausliefermöglichkeit

- Gleicher Steuervorteil, wie physisches Gold, wenn ETC mit Gold hinterlegt ist


Nachteile eines Investments in Gold-ETCs (Papiergold):


- Emittentenrisiko

- Keine sofortige physische Kontrolle über das Gold

- Nicht anonym

- Handelbar nur zu Börsenzeiten

- z.T. teure Auslieferungskosten



𝑰𝒏 𝒘𝒂𝒔 𝒔𝒐𝒍𝒍𝒕𝒆𝒔𝒕 „𝑫𝑼“ 𝒏𝒖𝒏 𝒊𝒏𝒗𝒆𝒔𝒕𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏?☝️


Bei der Frage ob physisches Gold oder Papiergold muss jeder auf die eigene innere Stimme hören. Ich schreibe hier nicht von Anlegenden, welche für Gold oder Edelmetalle grundsätzlich eine Abneigung hegen und auf Grund einer fehlenden aktiven Rendite diese Assetklasse als sinnlos oder unvernünftig halten. Es gibt eben keinen richtigen oder den einzig wahren Weg. Weder bei Aktien noch bei ETFs, Kryptowährungen, Immobilien… und eben erst recht nicht bei der Entscheidung ob Edelmetall oder der Verzicht auf diese Anlageklasse.

Für jeden Topf gibt es einen Deckel und warum sollte dies nicht für ganze Assetklassen gelten?

Ob du dich nun für Papiergold oder physisches Gold entscheidest, liegt also an deinem Investmentcase. Die Vor- und Nachteile sind bei beiden Produkten entsprechend den eigenen Vorzügen beinahe gleich und dementsprechend zu berücksichtigen. Grundsätzlich lässt sich eine Entscheidung aus den vorrangegangenen Eigenschaften und Investmentscases ableiten. Glaubst „du“ an ein baldiges Ende unseres Wirtschaftskreislaufes oder möchtest du einen „physischen Wertspeicher“ außerhalb des Fiatgeldsystems halten, so dürfte deine Entscheidung zu Gunsten das physische Gold fallen. Wenn du hingegen eine Diversifikation und wenig korrelierendes Asset deinem Aktienportfolio hinzufügen möchtest, so ist Papiergold eben doch sein Gold wert für dich. Ein anderes Szenario für Papiergold wäre auch ein Sparplan auf Gold, um sich dann nach einem t-Zeitraum, einen physischen Barren ausliefern zu lassen. Am Ende steht dann ein Durchschnittspreis für zb. einen 100g Goldbarren, welcher möglicherweise unter dem zukünftigen Verkaufspreis liegt.

Wenn du in physisches Gold investieren willst, so empfehle ich definitiv Barren ab einer Größe von 10g, besser jedoch 1 Unze (31,1g). Bei Goldbarren profitierst du in der Regel von einem niedrigeren Aufschlag zum Goldmittelkurs als bei Anlagemünzen. Münzen solltest du ab einer halben Unze (15,55g) kaufen. Darunter werden die Aufschläge meistens unattraktiv.


Wichtiger Punkt zum Thema „anonymes Tafelgeschäft“. Ich beobachte in meinem Alltag regelmäßig die Absurdesten Situationen. Da sind Menschen, die der Meinung sind, dass wir als Edelmetallhändler jede Transaktion an das örtliche Finanzamt melden oder das der Staat schon morgen das Gold von „dir“ beschlagnahmen wird.

Ich kann hier und heute sagen: Das alles entspricht nicht der Realität und wenn wir so weit wären, dann haben wir sicher in diesem Land ganz andere Probleme.

Weder erfolgt eine unbegründete Meldung an das Finanzamt, Zoll, BaFin oder FIU, noch interessiert sich der Staat gerade unbedingt für dich. Lass dich halt einfach einmal nach den Regelungen des GWG erfassen und fertig ist. Wenn „du“ am Schalter rumdruckst, offensichtlich unbedingt unter den 1.999,99 Euro bleiben willst oder gar noch öfter versuchst unter dieser Grenze zu kaufen – dann machst du dich auffällig und verdächtig. Das Geldwäschegesetz dient zur Bekämpfung von Terrorfinanzierung und dem Aufdecken von Schwarzgeldquellen. Genau dann wird die Benachrichtigungskette in Gang gesetzt. All das betrifft doch sicher die wenigsten von uns… von daher sollte und dürfte eine reine Aufzeichnungspflicht nach GWG für die meisten Menschen absolut irrelevant und vernachlässigbar sein. Zu guter Letzt dazu: Schau dir mal die Regularien deiner Bank an. Die identifizieren dich schon bei der Anlage eines Sparkontos oder deines Girokontos, ohne dass irgendein Euro auf dein Konto eingegangen wäre. Ebenso nach dem Geldwäschegesetz. Also alles halb so wild.


𝑾𝒊𝒆 𝒊𝒏𝒗𝒆𝒔𝒕𝒊𝒆𝒓𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒑𝒆𝒓𝒔ö𝒏𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒏 𝑮𝒐𝒍𝒅?🙄


Ich habe durch meinen Beruf eine natürliche Bindung zu physischem Gold und halte dies selbst auch im eigenen Gesamtportfolio. Der Anteil beträgt derzeit etwa 2% und ist damit eher unterrepräsentiert. Dies war in der Vergangenheit definitiv anders, hier hatte ich bisweilen eine Allokation von bis zu 30%. Das ist definitiv auch für mich zu viel. Ich halte physisches Gold, weil ich dies als „metallenes Sparschwein“ sehe. Eben der berühmte Fall „einer kaputten Waschmaschine“, just wenn der Geldautomat oder das Onlinebanking meiner Bank versagt. Auch in meinem Portemonnaie trage ich immer einen 5g Barren Gold umher. Irgendwie so eine Macke von uns Edelmetallhändlern.

Ich habe mir im Zuge meiner Recherche und meinen Überlegungen, meinen Anteil an Edelmetall im Gesamtportfolio auszubauen mit dem Produkt EUWAX Gold II und Xetra Gold auseinandergesetzt.

Ich habe mich entschieden auf das Produkt EUWAX Gold II einen kleinen monatlichen Sparplan anzulegen.

Für mich waren dabei folgenden Argumente ausschlaggebend:


1. Ich glaube nicht an den Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystems und möchte den Gold-ETC als Diversifizierungsmittel, sowie Anker im Depot nutzen. Würde ich an einen Zusammenbruch glauben, so müsste ich auf der Stelle mein gesamtes Portfolio unverzüglich liquidieren…

2. Mein Anteil an Edelmetallen im Gesamtportfolio soll wieder etwa 5-10% betragen. Diese Menge an Gold irgendwo zu lagern, erscheint mir zu teuer und vor allem unsicher.

3. Ich plane etwa 30% meines Edelmetallbestandes in physischem Metall zu halten, der Rest soll durch ETC abgedeckt werden.

4. EUWAX Gold II bietet eine Grammgenaue Verbriefung von Gold, sowie Auslieferungsmöglichkeiten

5. Emittent des ETC ist die Börse Stuttgart mit ihrem Unternehmen Stuttgart Securities GmbH, damit für mich sehr vertrauensvoll und liquide

6. Für die Verwahrung des Goldes fällt im Gegensatz zu XETRA Gold KEINE GEBÜHR an! Bei XETRA Gold zahlt man Lagerkosten in Höhe von 0,36% des hinterlegten Goldwertes… ein Schelm wer Böses denkt.

7. EUWAX GOLD II wird von meinem Broker bei Veräußerung steuerfrei behandelt. Bei Verkauf oder Einlösung fällt also wie bei physischem Gold kein Steuerabzug an, wenn die gehaltenen Anteile mehr als ein Jahr gehalten werden. (ACHTUNG: KEINE STEUERLICHE BERATUNG!)


@Fazit: 🧐


Viele Wege führen nach Rom. Wer an Edelmetalle und ihre Funktion als Rohstoff für Wirtschaft, Inflationsschutz oder Wertspeicher denkt oder wenigstens glaubt sollte sich für eine der beiden Möglichkeiten für eine Investition entscheiden. Bei der Überlegung sollten neben den im Text genannten Annahmen oder Gründen auch die eigene Risikobereitschaft und der Anlagehorizont (Edelmetalle sollten ebenso mindestens 10 Jahre Anlagezeitraum berücksichtigen) sowie die eigene Renditeerwartung betrachtet werden. In einem gut diversifizierten Portfolio sollten Edelmetall nicht mehr als 10% Anteil einnehmen.


Ich wünsche wie immer: Viel Erfolg. 🍀 Und ein goldenes Händchen.🤌



Linksammlung:


Portal zum Vergleich von Verkauf und Ankaufspreisen bei Goldhändlern:

http://www.gold.de

Sparplanfähige Gold ETCs: https://www.justetf.com/de/find-etf.html?query=Gold&assetClass=class-preciousMetals&resetPage=true&spc=all

EUWAX Gold II: https://www.euwax-gold.de/ewg2ld/

Kurz und Knapp, Finanzen.de zu Goldzertikaten: https://www.finanzen.net/ratgeber/wertpapiere/gold-zertifikate

Zusammenfassung zum geltenden Geldwäschegesetz: https://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/geldwaeschegesetz

Steuerliche Informationen zum Thema Gold: https://blog.handelsblatt.com/steuerboard/2021/09/07/besteuerung-von-investitionen-in-gold/


#gold


[Vorliegender Text entspricht meiner eigenen Meinung und Erfahrung. Ich gebe weder steuerliche Tipps, noch kann ich die individuelle Risikobereitschaft und verfügbare Kapital des Lesenden einschätzen. „DU“ handelst mit „DEINEM EIGENEN“ Geld und übernimmst daher auch die „ALLEINIGE VERANTWORTUNG“ über Verlust oder Gewinn.] ja

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57 Kommentare

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Es hat halt ne schöne Farbe im Gegensatz zum Depot das das im langweiligen rot und grün daherkommt 🥰
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Hihi, er hat Scheide gesagt 🙊

Guter Beitrag, hatte mir schon lange überlegt mal Gold zuzulegen 👍

Finde es auch schön, so eine Münze bzw. Barren (Unze) zu betrachten! Da sieht man wirklich, was man von seinem Geld hat 😄
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Danke, seit langer Zeit mal wieder ein erhellender Beitrag! Dafür liebe ich getquin. Gerne mehr davon 🚀👍
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@ccf

Sehr starker Beitrag, danke! 😁
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@ccf
Ok das ultrafeine Gold, was ich letztens zu gutem Kurs aus Berlin bekommen habe also nur un auffällig in Tranchen zu 1999,95€ verkaufen, danke.
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Warum nutzt du das Partizip zum Gendern?
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Toller Artikel! Echt Mühe gegeben! Meine Edelmetalle erfasse ich hier lieber nicht… aber ich setze tatsächlich eher auf Münzen und zahle gerne den teils minimalen Aufpreis. Ist halt wesentlich fälschungssicherer als die Barren, gerade die kleinen Eingeschweißten…
Der 20SFR Vreneli ist übrigens mein Liebling, nah am Gold (1/2 Unzen Aufschlag), hübsch und sehr sicher 👍 Gerne auch 1-2 im Portmonnaie 😉
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Klasse Beitrag Stefan☺️👍 Glaub mich kannst in alle 3 Gruppe einordnen😂 Ich sammle gerne die Gold/Silber Münzen☺️, wenn es zu einem Atombomben Krieg kommt und ich zu denn "glücklichen" zähle die überlebt haben 😂 wäre wohl Gold/Silber die neue Währung in der neuen Post Apocalypse Welt 😂
Und als Absicherung wenn unser € denn Bach runter geht😂, oder wenn ich das Land verlassen muss🤔, kann doch nicht schaden paar Unzen zu haben😁👍
Ich hoffe aber wirklich das es für immer bei der Sammel Leidenschaft bleibt, hoffe auch das ich nie pleite sein werde und dann alle meine schönen Unzen verkaufen muss 😭😁

Bisher habe 7 Unzen Gold und 3kg Silber ☺️👍
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Super Beitrag, danke!
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