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Es gibt auch rationale Gründe sich gegen permanent reinvestierende Unternehmen zu entscheidend.

Beispiel 1:
Die fiktive Firma XYZ entscheidet sich keine Dividende auszuschütten. Das Geschäftskonzept ist innovativ in einem wachstumsfähigen Markt. Über Jahrzehnte steigt der jährliche Umsatz und Gewinn im zweistelligen Bereich. Der Aktienkurs steigt dementsprechend mit. Durch den technischen Fortschritt verliert die Firma nach 3 Dekaden durch einige fragwürdige Entscheidungen des neuen CEOs den Anschluss. 7 Jahre später kämpft die Firma ums Überleben. Der Aktienkurs rutscht auf das Niveau von vor 50 Jahren ab.
Fazit: negative Rendite über den gesamten Zeitraum (Kurs -20%)

Beispiel 2:
Das fiktive Unternehmen ABC entscheidet sich ein Teil seiner Gewinne direkt an die Aktionäre auszuschütten. Der Verlauf des Unternehmens ist ähnlich wie dem von XYZ, jedoch werden die Dividenden ständig mit dem Erfolg erhöht, was sich auch in einem geringeren Kursanstieg bemerkbar macht. Die Investoren haben das eingesetzte Kapital nach 50 Jahren wenn die Firma genau wie XYZ nichtmehr wettbewerbsfähig ist durch Dividendenzahlungen schon längst mehrfach ausgezahlt bekommen. Nach 40 Jahren war die Jahresdividende alleine so hoch wie das ursprünglich eingesetzte Kapital.
Fazit: negative Rendite über den gesamten Zeitraum (Kurs -80%)
Durch die ausgezahlten Dividenden ist dieser Fakt zwar ernüchternd aber weitaus weniger tragisch wie im Beispiel 1

Mir ist bewusst das sind extreme Bespiele. Das macht sie jedoch nicht komplett unrealistisch. Sie dienen als logische Gedankenstütze warum es nicht kompletter Blödsinn ist sich für diese Art der Anlage zu entscheiden.

In einer mathematisch perfekten Welt ist die thesaurierende Variante IMMER besser. Das sollte natürlich jedem Dividendeninvestor bewusst sein.
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@Horrax natürlich gibt es auch Gründe für Dividende auf Rendite zu verzichten, wie dein Beispiel es zeigt sind diese aber sehr abenteuerlich 😅
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@Horrax die Beispiele passen an einem Punkt nicht. Der Ersteller ist ein Verfechter von Teilverkäufen. Mit diesen könnte ich genauso mein investiertes Volumen in diese Firma senken, wenn die Kurse steigen. Warum ich die Beispiele trotzdem gut finde: Es impliziert, dass bei Unternehmen Reinvestitionen häufig gesund sind. Wenn sie aber so hoch sind, dass man dauernd neue Geschäftszweige auf machen muss, weil der Absatzmarkt im eigentlichen Schwerpunkt nicht passt, kann es halt passieren, dass ich mich mit der Firma verrenne. Dann schaffe ich entweder den Sprung zum Großkonzern oder verbrenne ne Menge Geld in neuen Projekten. Vielleicht zu viel. Gemäß „Schuster bleib bei deinem Leisten“ könnte das Unternehmen jedoch lange gesunde Dividenden ausstoßen und dabei versuchen im Rahmen der eigenen Expertise Marktführer zu werden oder bleiben. (Ausschüttungsquote größer 0%kleiner 100%, meist kleiner 50% vorausgesetzt) - Ansicht eines Laien ohne mich auf Studien oder Statistiken stützen zu können.
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