Brenntag legt weiterhin den Turbo ein. 🚀
Lanxess toppt, während BASF floppt.
Es ist mittlerweile sehr offensichtlich, dass nur bestimmte Manager die Unternehmensphilosophie verinnerlicht haben, sodass man Unternehmen auch durch härteste Krisen führen kann.
Vor knapp einem Monat schrieb ich eine Vorstellung zu $BNR (+4,85 %). Seitdem gab es nicht nur eine regelrechte Kursrallye, sondern nun auch tolle operative Impulse.
Am gestrigen Tag, den 7.12, konnte die Brenntag-Tochter "Brenntag Specialties" einen exklusiven Distributionsvertrag mit Halox, der $ICL - Tochter, für den brasilianischen Markt vereinbaren.
Damit sind weitere Impulse für die Zukunft gesichert. Hier wittert man nicht nur den derzeit stärksten Investitionsmarkt Brasilien und damit einhergehende Konjunkturspitzen, sondern auch Chancen auf dem lukrativen Markt für Lacke und Beschichtungen, die im Sektor chemischer Güter äußerst margenstark und konjunkturrobust gelten.
Auch für Lanxess $LXS (-2,11 %) gab es tolle Neuigkeiten:
- Zum Einen kaufte der CEO Matthias Zachert Aktien im Wert von ~200.000€ und schickte damit massive Impulse an den breiten Markt.
- Zum anderen ging es der Investorenpräsentation, wie von mir erwartet, bereits hervor, dass Lanxess nicht auf Fremdkapital angewiesen ist, was Investoren allerdings erwartet hatten. Die Zuflüsse aus dem operativen Geschäft werden durch die Effizienzsteigerung im Zuge des Sparprogramms getrieben und die kurzfristigen Verbindlichkeiten bis 2025 können mit Eigenmitteln gedeckt werden.
BASF $BAS (-0,01 %) bleibt weiterhin ein Miesepeter der bedeutenden deutschen Kernindustrie und wird keine Besserung finden.
Zwar kündigte man ebenfalls am gestrigen Tage einen umfassenden Konzernumbau an, aber auch diese Wirkung wird verpuffen.
Unter anderem wurden folgenden Maßnahmen angekündigt:
- Rechtliche Trennung der Sparten für Landwirtschaft, Batteriegeschäft und Beschichtungen und damit einhergehende Margensteigerungen
- Restrukturierung, insbesondere des Hauptwerkes Ludwigshafen
- Kürzung des Investitionsbudgets
Während getquin also weiterhin eine stabile Dividende feiert, machen sich sicher die wenigsten Gedanken, was die Zukunft des Konzerns angeht. Letztendlich wird das Geld aus dem Konzern heraus verteilt, was im Investitionsbudget fehlt. Ohne eine stabile Investitionsstrategie und damit einhergehender Innovationen wird BASF weitere Marktanteile verlieren, denn diese werden derzeit ohnehin nur durch hohe Rabatte erkauft, während die Margen verfallen.
Hier würden nun wiederum einige Oberschlaue mit dem Gaspreis argumentieren. Die Rohstoffpreise sind aber faktisch im Einkauf kaum noch relevant. Im Laufe des Jahres 2023 haben sich die Preise wieder normalisiert.
Der ausschlaggebende Punkt für die anhaltende Schwäche der Industrie bleiben die Folgemärkte, insbesondere der Bau- und Immobilienbereich, welcher in Folge der Preissprünge 2022 nahezu zum Erliegen gekommen ist und die meisten Unternehmen der Sparten derzeit mit Existenzsorgen leben.
Ein weiterer wichtiger Punkt für Halter der Aktie dürfte eher die Nachfolge des CEO darstellen. Leider haben relevante Investoren derzeit kaum Vertrauen in die Aktie. Überwiegend Privatanleger halten die Anteile. Vielleicht sollte dies zum Nachdenken anregen, wenn nur der Social-Media-Feed den unglaublichen Turnaround wittert.