Ein Tag mit Bass-T im Nachtclub - Analyse des Stangentanzgewerbes von RCI Hospitality Holdings Inc. $RICK (+3,06 %)
Hallo lieber Freunde der Nacht!
Heute soll es um RCI Hospitality Holdings (RICK) gehen - eine Holdinggesellschaft, die über eine Tochtergesellschaft der nächtlichen Erwachsenenunterhaltung angehört und zur Gruppe der sogenannten Sin Stocks gehört. Also Aktien, die von manchen aufgrund ihres Geschäftsfelds und/oder Tätigkeit am Markt als ethisch fragwürdig einkategorisiert werden. Zu Ihnen zählen neben Tabak, Glücksspiel und Waffenherstellern u.a. auch das sog. Erotikbusiness, zu dem sich Teile von RICK auch zuordnen lassen (vgl. (1),(2)). Vorweg wie immer mein Disclaimer:
Disclaimer: Dies ist keine Anlageberatung. Es ist auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten. Ich schildere hier lediglich meine eigene Meinung. Ihr habt eine eigene Verantwortung gegenüber euren Investments. Keine Haftung.
Nach meinem Erotik- sowie Tabakbeitrag stelle ich euch nun einen weiteren sogenannten „Sin Stock“ vor.
Ich bin besser, ich habe solche Sin Stocks nicht.
Unwahrscheinlich, dass das stimmt. Während Altria als Tabakerzeugnishersteller z.B. im S&P 500 und sogar S&P 100 gelistet ist, findet sich RICK in seiner Facette als Nachtclubbetreiber auch im Russel 3000 & 2000 Index wieder. Hinzu kommt, dass Altria und Phillip Morris auch im MSCI World und damit ACWI enthalten sind. Ohne passenden ESG oder SRI-Filter ist es somit schwierig, diesen Giganten zu entgehen. Aber wer ist RICK und auf welche Börsengeschichte blickt die Holding zurück?
Zur Klärung wie immer meine kurze Gliederung
1.RCI Hospitality Holdings Inc. (RICK) in nackten Zahlen
1.1RICKs Börsengeschichte - Ein Geschäftsmodell von der Stange? Analyse der Geschäftsfelder
1.2RICKs Aktie - Ein hot pick? Analyse der Aktie
2.Persönliches Fazit
1.RCI Hospitality Holdings Inc. (RICK) in nackten Zahlen
1.1RICKs Börsengeschichte - Ein Geschäftsmodell von der Stange? Analyse der Geschäftsfelder
Generell ist die Aktie von RICK an der NASDAQ handelbar und blickt auf eine Historie von mittlerweile 27 Jahre seit Börsengang in 1995 zurück. Auch die Webpräsenz des Unternehmens enthält einen stolzen Hinweis auf die lange Börsenzugehörigkeit (vgl. (3), (4), (5)). Aber warum beschäftige ich mich mit dieser Aktie?
Die UBS hat in einer breit angelegten Studie ein interessantes Wechselspiel von diesen „sündigen“ Aktien im Vergleich zum MSCI World herausgefunden. Geht man von 2021 aus und analysiert die letzten 43 Jahre, so haben die größten 50 Sündenaktien den Return des MSCI Worlds geliefert - PLUS 5 Prozent jährlich. Dies schließt die letzten 3 Jahre von 2018 bis 2021 bewusst ein, da die Sin Stocks hier im Vergleich zu Crypto etc. verloren haben. Es zeigt sich in der Studie beispielhaft, dass Anleger ggf. in Krisenzeiten mehr auf das stabile Geschäft eines Tabakherstellers oder Nachtclubbetreibers setzen als zu „normalen“ Zeiten in Bullenmärkten. Deswegen finde ich die Beschäftigung mit diesem Sektor durchaus spannend. Hinzu kommt, dass RCI im September diesen Jahres eine Dividende angekündigt hat und so vielleicht auch in der Hinsicht spannend sein kann (vgl. (5), (6)). Aber was macht RICK genau?
Im Wesentlichen: Nachtclubs und Bombshells. Starten wir zunächst mit den Nachtclubs.
Besucht man hierzu die Website von RICK, so zeigt sich schnell, dass dort keinen Hehl aus der Zugehörigkeit zum Nachtbusiness gemacht wird. Tatsächlich folgt nach einer kurzen Vorstellung der Konzerngeschichte direkt eine Auflistung sämtlicher bekannter Marken von RICK wie z.B. „RICKs“, „Club Onyx“, „Temptations“, „Foxys Cabaret“ und „Heartbreakers“. Ich habe bewusst diese 5 aus einem angegebenen Markenportfolio von mehr als 21 angegebenen Marken gewählt, da sie im Einzelnen die jeweilige Marketingausrichtung der Clubs wiedergeben. Bereits jetzt, wo wir nichts weiter zu Rick wissen als Nachtclub, börsendotiert und irgendwas mit Erotik sehen wir schon, dass der Konzern unterschiedliche Clubmarken betreibt. Die Namen dieser Clubs indizieren schon unterschiedliche Schwerpunktsetzungen des 1983 gegründeten Konzerns. Wählen wir beispielhaft den Club Onyx aus, so gelangen wir auf eine offizielle Clubseite mit 4 angegebenen Orten.
Juckt nicht?
Juckt massiv - wer jetzt schon weiter klickt auf einen der Orte übersieht ein wesentliches Merkmal von RICK: Das Lizenzierungsgeschäft. St. Louis und Indianapolis sind beispielhaft keine nativ-zugehörigen Clubs zu RICK sondern lediglich lizenzierte Clubs mit eigenen Namen aber Zugehörigkeit zu RICK. Insgesamt sind daher lt. Investorreport 2020/2021 48 Einrichtungen betrieben worden, die neben den Nachtclubaktivitäten auch Restaurants und Bars beinhalteten. Diese waren aufgrund der Corona Pandemie schwer getroffen von Schließungen und konnten aufgrund der ausbleibenden Kundschaft keinen positiven Cashflow vorweisen. Um wieder zu alter Stärke zu finden, hat RICK daher u.a. Mitarbeiter nicht gekündigt sondern beurlaubt, insbesondere einfache Mitarbeiter entlastet durch die sofortige Zahlung ausstehender Löhne und hat verstärkt den Fokus auf Kostenreduktion im Marketingsektor sowie Aufschub von Zinszahlungen gebeten (vgl. (8),(9)).
Gab es Hilfsprogramme vom Staat?
Theoretisch ja - in der Praxis war es dann eher ein „Jain“. Problematisch war insbesondere, dass nicht jedes Business von RICK Hilfszahlungen überhaupt erhalten hat geschweige denn in der gleichen Höhe. Das Unternehmen selbst listet auf, dass das sog. „Paycheck Protection Program“ (PPP) den Nachtclubs und anderen Zweigstellen, die nicht zum Kerngeschäft RICKs gehörten, keinen einzigen Cent gesehen haben. Stattdessen erhielten nur 10 Restaurants eine Zahlung von 271.000 USD bis 579.000 USD, was schlussendlich auf 4,2 Millionen USD hinauslief. Immerhin eine Lounge erhielt darüber hinaus 124.000 USD. Abgesehen von einer Tochtergesellschaft RICKs mit zusätzlichen 1,1 Millionen USD gingen somit sämtliche Nachtclubs und damit ein integraler Bestandteil von RICK komplett leer aus (vgl. (9)).
Heißt „Hilfsprogramm“, dass RICK die Kosten des PPP nicht zurückzahlen muss?
Nein. Tatsächlich ist das PPP gekoppelt an Vorgaben aus einer Richtlinie namens „CARES ACT“(CA). Die CA gibt vor, dass nur gewisse Investitionen in die Infrastruktur von Bars, Restaurants und Clubs für den Schuldenerlass zulässig sind. In Summe hat RICK diesen Erlassantrag für 12 PPP-Hilfsprogramme gestellt und davon immerhin 10 Anträge zu 100% bewilligt bekommen. Die restlichen 2 PPP Hilfsprogramme sind im aktuell verfügbaren Report als zweifelhaft hinsichtlich der Schuldenübernahme benannt, sodass ich erstmal von keiner Zulassung ausgehe (vgl. ebd.).
Warum sollte mich das als Investor interessieren?
Es gibt in meiner Wahrnehmung im Umfeld steigender Zinsen, teurerem Geld auf den Kapitalmärkten und allgemeiner Versorgungsunsicherheit für Renovierungs- und Investitionsmaterial fast nichts wichtigeres als die finanzielle Sicherheit zu analysieren. Wir reden konkret von 4,9 Millionen USD, die RICK durch das PPP nicht zurückzahlen muss. Gehen wir davon aus, dass sämtliche aufgenommenen Schulden im Report drinstehen, so sind das immerhin 4,9 / (4,2 +1,1 + 0,124) = 4,9 / 5,424 = 90,33% Schuldenerlass im Rahmen des PPP Programms. Gemessen daran hat RICK somit die Corona Pandemie von Schuldenseite aus relativ unbeschadet überstanden meiner Meinung nach (vgl. ebd.).
Auf der anderen Seite zeigt RICKs Management erstaunlich transparent, wie einzelne Geschäftsfelder getroffen worden sind, was das Ausmaß der Krise sowie der einzelnen Managemententscheidungen offenlegt. Während die Nachtclubs wie o.g. keine Hilfe erhielten, fiel gerade hier der Gewinn um 41%. Das operative Geschäft fiel im Vergleich zum Vorjahr sogar insgesamt um 74%. Die Ladenverkäufe fielen um 41,7%. Insgesamt also wenig erfreuliche Aussichten für einen Konzern, der sein Geld mit alkoholischen Getränken, Speisen, Tanzdienstleistungen etc. verdient. Für einen kompletten Überblick über das erstaunlich diverse Produktportfolio RICKs liste ich dieses kurz auf (vgl. (9), (10), (11)):
- Alkoholische Getränke & Speisen
- Merchandise Waren
- Zutritts- und Schutzgebühren
- Tanzdienstleistungen
- Raumvermietungen
- Beteiligung an den Auszahlungsbeträgen von ATM-Bankautomaten
- Generelle Verkaufseinnahmen
Es fällt also auf, dass RICK zwar via Nachtclubs Gewinn erwirtschaftet, aber so ziemlich jeden Zugang zu Gewinnen nutzt. Zugleich macht sich bemerkbar, dass die fallenden Gewinne während Corona strukturell auch durch das diversifizierte Produkt- und Clubportfolio nicht zu kompensieren waren. Simpel argumentiert könnte man behaupten, dass wenn Clubs geschlossen bzw. in ihren Öffnungszeiten hart restringiert werden, viele Produkte von den o.g. gar nicht erst mehr angeboten werden können. In Zeiten von „stay safe, stay at home“ kann bspw. keine Tanzdienstleistung angeboten werden. Wenn keine Tänze gebucht werden, wird wahrscheinlich auch kein kompensierendes Entgelt für die gemieteten Räume bzw. im Falle deren Besitzes für deren Heizung und elektrische Versorgung verdient werden können. Ohne diese Sparte tritt RICK fast schon in Konkurrenz zu gewöhnlichen Bars und Restaurants - sodass in Kombination mit den o.g. Fakten zur Mitarbeiterbeurlaubung diese nicht für eine Tätigkeit in den anderen Geschäftsfeldern zur Verfügung stehen. Heißt zugleich: Weniger Tanz, weniger Geld, weniger Kunden, mehr Kosten, weniger ATM-Beteiligung und Zutrittsgebühren. Generell also eine relativ logische Verkettung (vgl. ebd.).
Hat RICK sich also um die eigene Achse gedreht? (IQ 5000 Metapher)
Nein - man hat tatsächlich einen zusätzlichen und gemessen an der Schuldenaufnahme teuren Club gekauft - für 15 Millionen USD. Dieser dient gehobeneren Ansprüchen und sollte das Portfolio weiter ausbauen. Ich erwähne dies deshalb, da dies mit dem November 2019 in die Corona Pandemiezeit fällt. Dennoch ist an diesem Deal festgehalten worden, obwohl das Nachtclubsegment benachteiligt war durch (vgl. ebd.):
- ausbleibende Hilfen via PPP und CARES ACT
- Ausschluss integraler Leistungsspektra (Private Table Dance, Tanzvorführungen etc.)
- Benötigte Umwandlung der Schwerpunktsetzung von eigentlichen Nebenschauplätzen
Was macht das andere Geschäftsfeld der Bombshells? Knallen da regelmäßig die Korken?
Bombshells sind im wesentlichen eine Fusion aus Sportbar, Restaurant und Nachtclub im Militärstil, das neben bequemen Sofas und Sportübertragungen auf 75 riesigen Flatscreens auch entsprechendes Personal im entsprechend militärischen Dresscode hat. Dies sind in der Regel Frauen, die zwecks Animation und zur Unterstützung einer guten Atmosphäre bei dem entsprechenden Club angestellt sind und parallel auch als Ober fungieren. Eine sozial wie physisch anstrengende Tätigkeit - jeder, der mal ein Tablett durch eine Menschenmenge getragen hat, wird das nachvollziehen können. Generell ist das Bombshell Business wie auch die oben erwähnten Nachtclubs via Lizenzierungsprogramm als Franchise nutzbar. Um 2020 herum gab es 10 Bombshells - alle in Texas trotz Lizenzprogramm, das für alle 50 Bundestaaten freigegeben ist lt. RICK. Hier besteht also ggf. noch Wachstumsbedarf. Der Produktmix der Bombshells wird klar von den alkoholischen Getränken dominiert - 63% der Einnahmen kommen von diesen Getränken und nur 37% werden gemeinsam von Speisen, Merchandise und weiteren Produkten der Bombshells betrieben.Trotz Corona Pandemie konnte dieses Segment seinen Einnahmen um 40% steigern, was im Vergleich zu den Nachtclubs eine starke Leistung ist. Zeigt sich diese Leistung auch am Kapitalmarkt? Oder dominieren dort eher die Sorgen und Ängste der Nachtclubs (vgl. (9), (12), (13)).
1.2 RICKs Aktie - Ein Hot Pick? Analyse der Aktie
Nachdem wir nun RICKs Börsengeschichte, die spezifischen Anforderungen der Geschäftsfelder, den Umgang des Managements mit der Corona Pandemie und strukturelle Probleme von RICK kennengelernt haben, schauen wir uns im folgenden wesentliche Indikatoren der Aktie an.
Ein Blick in (13) eröffnet schon bei bloßer Betrachtung, dass RICK zu 100% im US-amerikanischen Markt seine Nachtclubs, Bombshells etc. betreibt und sich der geschilderte Effekt um die Bedeutung der Bombshells wesentlich reduziert hat. So bestand aufgrund der Corona Pandemie noch ein 67% zu 33% Gefälle von den Nachtclubs zu den Bombshells. Ein Jahr später reden wir schon von einer Aufteilung von 70,3% zu 29%. Obwohl also die Bombshells mit ihrem innovativen „wir schauen uns Sport in riesigen Penthouse-ähnlichen Gebäuden an und genießen das militärisch-erotische Flair“ - Paket im Umsatz um 31,02% verglichen mit 2020 auf 56,62 Millionen USD gestiegen sind, hat sich die prozentuale Lücke vergrößert. Die Nachtclubs konnten mit 55,42% ihren Umsatz steigern und liegen nun bei etwa 137,35 Millionen USD. Spannend ist dabei, dass das Segment „Andere“ um 74,42% am meisten zugelegt hat. Hier sind u.a. Clubs und Produkte enthalten, die sich eher keinem der beiden Segmente eindeutig zuordnen lassen (vgl. (13)).
Somit blickt RICK auf 195,26 Millionen USD Umsatz in 2021 zurück. Dies reiht sich ein in eine positive Stafette von Nachrichten, die eine Wiederbelebung des Nachtclubsektors theoretisch denkbar machen. Aktuell sehen die Zahlen für 2022 lt. Pressemitteilung sehr positiv aus, da beide Segmente sich um jeweils 29% in ihrem Umsatz steigern konnten. Es bleibt abzuwarten, wie viel davon noch dem Coronaeffekt geschuldet ist (vgl. (13), (14)).
Thema Schulden: Auch die Nettoverschuldung ist von 152 Millionen USD auf 113 Millionen USD zurückgefallen. Heißt: Während Umsätze steigen, gehen die Schulden zurück. Für 2022, 2023 und 2024 wird ein Wachstum von knapp 30 Millionen USD zuzüglich pro Jahr erwartet, was das KGV dieser Jahre von 16,5 auf das13,3-fache reduzieren soll. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis soll vom 3,36-fachen auf das 2,14-fache sinken und der Unternehmenswert bei um die 900 Millionen USD konstant verbleiben (vgl. (14), (15)).
Was heißt das?
Wenn das KGV fällt, wird die Marktkapitalisierung im Vergleich zum Gewinn niedriger bewertet. Das bedeutet, dass z.B. a) die Anzahl Aktien verringert worden ist via Aktienrückkaufprogramm oder b) der Gewinn gestiegen ist oder c) der Aktienkurs bei gleichbleibenden Gewinnerwartungen gefallen ist. Wenn das KBV fällt, erhält man tendenziell mehr Buchwert am Unternehmen bzw. kann synonym für die gleiche Menge Geld mehr Aktien ggf. erhalten (vgl. (16), (17)). Im Falle von RICK soll die Aktie aufgrund eines fallenden KGVs durch steigende Umsätze bei gleichbleibenden Marktwert preiswerter werden. Das KBV deutet in Kombination mit dem konstanten Buchwert des Unternehmens an, dass das Unternehmen vom Wert her nicht steigen wird, allerdings der Kurs sich dem realen Wert eher anpassen könnte. Generell handelt es sich bei diesen Aussagen um die Meinung der Analysten, die ich aus den gestellten Daten aus (15) kurz umrissen habe. Natürlich bietet sich bei dieser euphemistischen Haltung der Analysten ein Blick auf deren konkrete Handlungsempfehlungen an (vgl. (15), (16), (17)).
Leider ergibt sich hier aufgrund des Nischencharakters dieses Investments ein kleines Problem: Von 3 Analysten lassen sich nur 2 zu einer Aussage bewegen. Beide davon empfehlen den Kauf der Aktie, während der Dritte keine Meinung vertritt. Schaut man sich das niedrigste, durchschnittliche und höchste Kursziel an, so sind also die beiden Analysten sehr positiv gestimmt und sehen ein Wachstum von min. 18,4% bis im Regelfall 30,3% oder im Optimalfall 42,1%. Aktuell dotiert RICK bei 84,21 USD und erreicht daher ein mittleres Kursziel von 110 USD. Sieht man sich hierzu die Analystenempfehlungen im 2 Jahreskorridor an, so fällt die im Februar 2022 getroffene Kaufempfehlung von Noble Financial auf, da diese kurz vor einem leichten Einbruch der Aktie von 70 USD auf 50 USD um somit ca. 29% getroffen worden ist (vgl. (18)). Daher möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass dies keinerlei Anlageberatung und/oder Aufforderung zum Kauf/Verkauf von Finanzprodukten ist. Auch Analysten können sich irren bzw. einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt benennen (vgl. ebd.).
Wie performt RICK im Sektorvergleich?
Um schlussendlich grob zu beurteilen, wie stark die Aktie von RICK im Vergleich zum Markt performt, zeigt sich im Vergleich zum Mitbewerberfeld aus (19), dass RICK bei vergleichsweise hoher Volatilität unter den Konkurrenten innerhalb eines Jahres am besten abschneidet. Zudem werden sämtliche Konkurrenten mit einem relativ-schlechteren KGV bewertet, wobei wir hier ein 780 Millionen USD Business vergleichen mit Größen der Restaurantbranche wie Starbucks und McDonald’s (vgl. (19)).
Zwecks Sektorvergleich mit direktem Marktumfeld habe ich bewusst den Ishares Russel 2000 ETF und den Advisorshares Restaurant ETF gewählt. Der erste ist der größte ETF mit RICK Aktien und der zweite ist der größte Themen-ETF, der die meisten RICK Aktien enthält. Im Einjahresvergleich zeigt sich eine deutliche Überperformance von RICK gg. den beiden ETFs. Wir reden von (vgl. (19), (20)):
- RICK: 24,53%
- Ishares Russel 2000: -18,95%
- AdvisorShares Restaurant:-10,28%
Wir sehen also, dass die Restaurantbranche stärkere Zahlen geliefert hat als der Russel 2000, dennoch aber beide ETFs negativ waren. Im Vergleich hat RICK also eine solide Leistung abgeliefert. Aber wie teuer ist RICK im Vergleich (vgl. ebd.)? Das KGV des Themen ETFs liegt bei 28,67er KGV und 10,38er KBV. Das KGV des Russel liegt lt. (21) bei 51,1. Somit ist erstmal erkennbar, dass RICK in seiner Rolle als Restaurant und Barbetreiber relativ zum Markt günstiger abschneidet, bzw. aktuell seine ETFs in den Schatten stellt. Das ist tendenziell wünschenswert, aber es bleiben noch weitere Fragen offen:
- Welche Zukunftsperspektive haben die Bombshells?
- Warum kommt das Lizenzgeschäft nicht in die Gänge?
- Warum sind die lizenzierten Clubs alle nur in Texas, wenn USA-weit vertrieben werden darf?
- Welche Rollen spielen zukünftige Dividenden?
2. Persönliches Fazit
Wir haben nun eine erste Ahnung von RICK hinsichtlich Geschäftsfelder, Herausforderungen, Marktperformance und Umgang des Managements in Krisenzeiten. In meiner Wahrnehmung handelt es sich bei RICK um ein interessantes Unternehmen eher noch im kleiner marktkapitalisierten Umfeld, das ich definitiv auf meiner Watchlist behalten werde. Aktuell sind mir noch zu viele Fragen offen. Gerade die Dividende aus (5) mit 0,31% wirkt auf mich noch nicht interessant genug, dass ich persönlich jetzt investieren würde. Daher ist aus meiner Sicht eine Stellungnahme des Managements zur konkreten Zukunft der Dividende, die immerhin schon seit 2016 gezahlt wird, sehr wünschenswert (vgl. (22), (23)).
Falls euch RICK interessiert hat, freue ich mich über eure Rückmeldungen. Gerne kann ich dazu auch ein weiteres Video machen, da mir offen gesagt aufgefallen ist, dass ihr meine Dividendenvorstellungsvideos entgegen Getquin auf YouTube besser bewertet als die Themenvideos. Wer noch immer nicht genug von $BATS (+1,84 %) hat, findet das unten :D
Gerne kann ich auch auf einzelne Aspekte in einem nächsten Beitrag eingehen. Ich freue mich über jeden konstruktiven Beitrag und Follower!
Euer Bass-T
https://www.youtube.com/watch?v=RkrJDHcF7MI&lc=UgxLE-38T4gbkiPfeAN4AaABAg
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Quellen
(1) https://www.rcihospitality.com/default.aspx
(2) https://www.investopedia.com/terms/s/sinfulstock.asp
(3) https://www.boerse.de/aktien/zugehoerigkeit/Altria-Aktie/US02209S1033
(4) https://www.rcihospitality.com/557/pressrelease.aspx
(5) https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/rci-hospitality-kuendigt-dividende-an-11680636
(6) https://www.finanztrends.de/aktien-eine-suende-die-sie-nicht-in-ihrem-portfolio-haben-sollten/
(8) https://www.rcihospitality.com/investor/default.aspx
(9) https://www.annualreports.com/HostedData/AnnualReportArchive/r/NASDAQ_RICK_2020.pdf
(10) Cover charge. The American Heritage Dictionary of the English Language (2009)
(11) https://www.lawinsider.com/dictionary/atm-fees
(13) https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/RCI-HOSPITALITY-HOLDINGS-17283950/unternehmen/
(15) https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/RCI-HOSPITALITY-HOLDINGS-17283950/fundamentals/
(16) https://www.finanzen.net/ratgeber/kgv-kurs-gewinn-verhaeltnis-berechnen
(19) https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/RCI-HOSPITALITY-HOLDINGS-17283950/charts-sector/
(20) https://www.etf.com/stock/RICK
(21) https://www.etf.com/EATZ#overview
(23) https://a2-finance.com/de/issuers/rci-hospitality-holdings/dividends