Sektor- & Branchen-ETFs und wie ich dazu stehe.
Nachdem ich mittlerweile bei vielen von euch dafür bekannt sein sollte, kein großer Fan von Sektor- & Branchen-ETFs zu sein, dachte ich mir, ich guck mich mal im Internet um und lege euch meine Meinung mal etwas faktenbasierter dar.
Seid gnädig mit mir, ich bin eigtl nicht so der Typ für derart lange Ausführungen, war mir aber trotzdem lieber als für die Uni was sinnvolles zu machen :D
Branchen- und Sektor-ETFs ermöglichen es Investoren, gezielt in bestimmte Branchen oder Sektoren zu investieren. Sie haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da sie Investoren die Möglichkeit bieten, ihr Portfolio gezielt auf bestimmte Branchen oder Sektoren auszurichten. Allerdings gibt es auch viele Gründe, warum Branchen- und Sektor-ETFs für manche Investoren keinen Sinn machen können.
Einer der größten Nachteile von Branchen- und Sektor-ETFs ist das erhöhte Risiko, das sie darstellen. Laut einer Studie von Morningstar (Johnson, 2017) haben Branchen-ETFs im Vergleich zu breit gestreuten ETFs wie dem S&P 500 über einen Zeitraum von zehn Jahren signifikant schlechtere Ergebnisse erzielt. Die Studie zeigt, dass lediglich sechs von 84 untersuchten Branchen-ETFs über einen Zeitraum von zehn Jahren höhere Renditen erzielt haben als der S&P 500.
Ein weiterer Nachteil von Branchen- und Sektor-ETFs ist, dass sie oft eine geringere Diversifikation aufweisen als breit gestreute ETFs. Diversifikation ist ein wichtiger Faktor beim Risikomanagement, da es dazu beiträgt, das Risiko eines Portfolios zu reduzieren. Laut einer Studie von Vanguard (2018) haben Branchen-ETFs im Durchschnitt nur halb so viele Aktien wie breit gestreute ETFs, was bedeutet, dass sie weniger gut gegen Risiken abgesichert sind.
Ein weiterer Nachteil von Branchen- und Sektor-ETFs ist, dass sie in der Regel höhere Kosten aufweisen als breit gestreute ETFs. Laut einer Studie von Vanguard (2018) haben Branchen-ETFs im Durchschnitt höhere Verwaltungskosten als breit gestreute ETFs, was ihre Renditen beeinträchtigen kann.
Eine weitere Studie von Blackrock (2020) zeigte, dass Branchen-ETFs tendenziell eine höhere Volatilität aufweisen als breit gestreute ETFs. Dies bedeutet, dass ihre Preise in kürzerer Zeit um größere Beträge schwanken, was für manche Anleger unangenehm sein kann.
Es gibt jedoch auch Investoren, die Branchen- und Sektor-ETFs als sinnvolle Ergänzung zu ihrem Portfolio sehen, insbesondere wenn sie eine hohe Kenntnis und eine spezifische Meinung über die zukünftige Entwicklung einer Branche oder eines Sektors haben. Diese Investoren können gezielt in Branchen- oder Sektor-ETFs investieren, die sie für besonders vielversprechend halten und so von möglichen Outperformance-Chancen profitieren. Ein Beispiel dafür ist ein Investor, der glaubt, dass die Technologiebranche in Zukunft stark wachsen wird und deshalb in einen Technologie-ETF investiert. Hierbei gilt es aber natürlich zu beachten, dass diese ETFs alle Unternehmen abbilden, also auch solche, die nicht so gut abschneiden wie der Markt.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Branchen- und Sektor-ETFs ein höheres Risiko aufweisen können als breit gestreute ETFs, da sie sich auf eine bestimmte Branche oder einen bestimmten Sektor konzentrieren. Ein Fehleinschätzung der zukünftigen Entwicklung einer Branche oder eines Sektors kann zu Verlusten führen.
Deshalb ist es wichtig, dass Investoren, die in Branchen- und Sektor-ETFs investieren wollen, sich ausreichend mit den betreffenden Branchen und Sektoren auseinandersetzen und ihre Kenntnisse und Meinungen regelmäßig überprüfen. Eine Diversifikation ihres Portfolios durch den Kauf von breit gestreuten ETFs oder anderen Anlageklassen kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und die Diversifikation zu erhöhen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Branchen- und Sektor-ETFs sowohl Vorteile als auch Nachteile haben können. Sie bieten Investoren die Möglichkeit, gezielt in bestimmte Branchen oder Sektoren zu investieren und von möglichen Outperformance-Chancen zu profitieren. Allerdings weisen sie auch ein höheres Risiko auf als breit gestreute ETFs und erfordern eine sorgfältige Überlegung und Analyse.
Ich möchte dennoch gesagt haben, dass in meinen Augen die Nachteile von Branchen- und Sektor-ETFs überwiegen, wie z.B das erhöhte Risiko, die geringere Diversifikation und die höheren Kosten, gegenüber den Vorteilen. Deshalb sehe ich von diesen ETFs ab und bevorzuge stattdessen breit gestreute ETFs, die eine höhere Diversifikation und ein geringeres Risiko bieten.
Es ist jedoch trotz dessen wichtig zu betonen, dass jeder Investor seine eigene Risikotoleranz, Ziele und Kenntnisse berücksichtigen sollte, bevor er Entscheidungen über die Zusammensetzung seines Portfolios trifft.
Meine Quellen:
- Johnson, J. (2017). Branchen-ETFs: Risiken und Chancen. Morningstar. Abgerufen von https://www.morningstar.de/de/news/170511-branchen-etfs-risiken-und-chancen
- Vanguard (2018). ETFs: Verstehen Sie die Unterschiede. Vanguard. Abgerufen von https://www.vanguard.com/de/etfs/understand-etfs
- Blackrock (2020). Branchen-ETFs: Was Sie wissen sollten. Blackrock. Abgerufen von https://www.blackrock.com/de/individual/education/etfs/sector-etfs