Und wieder ein etwas früheres Monatsupdate vor dem Wochenende. Wie schlug sich 3xGTAA im volatilen November?
Asset-Performances 11/25 (Stand: 18:30 Uhr)
3xEU50: -1,4%
3xQQQ: -8,8%
3xGLD: +18,3%
3xGTAA Depot
30.10.25: 99.850€
28.11.25: 100.450€ (Yippy! – Meilenstein „100k 3xGTAA zum Monatswechsel“ erreicht!)
Wikifolio-Zertifikat
30.10.25: 153,50€
28.11.25: 154,60€
Monat: +0,7%
YTD: +22,2%
Rückblick 11/25:
3xGTAA hat schwächer als erwartet performt. Alle drei Assetklassen haben mit dem November den statistisch stärksten Monat im Jahr. Diesmal haben die Aktienmärkte enttäuscht und einen ziemlich volatilen Monat hinter sich. Gold konnte aber die Verluste der Aktien-Indizes einigermaßen ausgleichen.
Dem starken Abfall von Bitcoin konnte das Modell knapp entgehen. Hier lässt sich eine zentrale Idee hinter der Momentum-Rotation beispielhaft erkennen: Nachdem Bitcoin schon im Oktober deutlich an Momentum eingebüßt hatte, kam der starke Abverkauf dann im November. Indem die Strategie momentumschwache Assets rechtzeitig aus dem Depot nimmt, versucht sie, die größeren Verluste in jeder Assetklasse zu vermeiden.
Ausblick 12/25:
Wie im Oktober bleiben Gold und Nasdaq100 als momentumstärkste Assetklassen im Depot. Die dritte Stelle hat ein kleines Problem. Denn eigentlich rücken Commodities an Eurostoxx50 vorbei an die dritte Stelle. Allerdings besteht weiterhin das Problem, dass es in Dtl. keine handelbaren gehebelten ETCs auf den Broad Commodities Index gibt. Der letzte wurde 2021 eingestellt. Würde ich nun einfach den ungehebelten Bloomberg Broad Commodities ETC ins Depot nehmen, dann würde das ein erhöhtes Risiko darstellen.
Warum? Weil die Idee hinter der Aufteilung des Depots auf drei gehaltene Assetklassen die Risikoreduktion ist. Dazu müssen aber alle drei Assetklassen ein ähnliches Risikoprofil aufweisen, sprich ähnliche Vola. Da aber der 3xNasdaq ETF eine ungefähr vierfache Volatilität des ungehebelten Commodities ETC hat, würde der ETC performancetechnisch kaum ins Gewicht fallen und hätte demnach kaum eine Diversifikationswirkung. Also bleibt es erstmal dabei, dass bis zum Tag, an dem es wieder einen gehebelten Commodities ETC gibt, Öl als Vertreter der Rohstoffe im Auswahlpool bleibt. Das Momentum von Öl ist jedoch sehr schwach, deshalb bleibt es im Depot unberücksichtigt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Allokation in 3xGTAA bleibt im Dezember unverändert:
3xGLD, 3xQQQ, 3xEU50. Es wird nur ein wenig rebalanced.
Bericht aus der 3xGTAA-Zertifikate-Werkstatt:
Das Wikifolio-Zertifikat erfreut sich offenbar weiter größerer Beliebtheit: das investierte Kapital beträgt mittlerweile fast 400.000€. Irgendjemand hatte Mitte Oktober eine mittlere fünfstellige Summe investiert. Wer nur?
Aus der Werkstatt gibt es außer den erneuten Recherchen zum gehebelten Commodities ETC keine nennenswerten Neuigkeiten. Einen interessanten Gedanken zu 3xGTAA, der in einem Gespräch im Forum aufkam, möchte ich jedoch ausführen und teilen.
Worauf gründet eigentlich die überdurchschnittliche Renditeerwartung der Strategie? Auf theoretischer Ebene könnte man sagen: deutliche Risikoreduktion durch Diversifikation über die wichtigsten, unkorrelierten Assetklassen und doppelten Momentum-Haltelinien kombiniert mit an BTC-orientierten, vola-gleichgewichteten Hebeln. So weit, so gut. Theoretisch.
Aber wie sieht das praktisch aus? Ganz einfach: Die durchschnittliche Tagesvolatilität des Zertifikats/ der Strategie liegt bei ca. 2,7% (43% Jahres-Vola dividiert durch Wurzel aus 252dpa). Zum Vergleich: Die Wochen(!)-Vola vom MSCI World beträgt 2,2%. Wenn das Zertifikat von den 20 Handelstagen im Monat an 9 Tagen um je ca. 1,5% fällt (+0,5% und dann -2% = 2,5% Schwankung) und an 11 Tagen um ca. 1,5% steigt, dann bleiben 2 Tage Differenz mit je +1,5%. Klingt nach nicht viel. Aber diese beiden Tage machen den ganzen Unterschied aus. Aufs Jahr gerechnet sind das dann die knapp +40-50% erwartete Rendite.
Das bedeutet: Seine Überrendite erreicht 3xGTAA, indem es durch Konzentration auf Momentum die Wahrscheinlichkeit auf mittelfristig im Durchschnitt leicht steigende Kurse gerade genug erhöht, dass am Ende zwei Tage mehr leicht steigende Kurse stehen. Wenn man sich dieser beiden Tage sicher sein kann, dann kann man mit dem Einsatz von Kapitalhebeln relativ sicher eine deutliche und kontinuierliche Überrendite erzielen. Man muss nur darauf achten, dass der Hebel nicht zu groß gewählt wird, dass der Intra-Month-Volatility-Drag die Rendite der beiden Tage nicht auffrisst. Theoretisch wären 2xGTAA oder 5xGTAA durchaus möglich, aber das Optimum aus Rendite und Risiko (Sharpe-Ratio, besser Sortino-Ratio) liegt bei ca. Hebel 3.
Klingt alles ziemlich kompliziert. Aber wenn man sieht, wieviel Aufwand viele mit Fundamentalanalyse oder Markttechnik treiben, dann ist das Rebalancing am Montag doch ziemlich überschaubar. Mir jedenfalls erscheint die Logik recht einfach und bestechend. Was meint ihr?
Euer Epi

